Microsoft hatte zu Netbooks stets ein gespaltenes Verhältnis. Das wird sich wohl auch in Zukunft mit Windows 7 nicht ändern.
Die günstigen Mini-Notebooks stellen für die Redmonder nämlich vor allem wirtschaftlich ein Problem dar: Während sich die Kosten einer Windows-Lizenz bei einem teuren Notebook oder Desktop gut im Gesamtpreis unterbringen lassen, fällt das bei einer 299-Euro-Hardware erheblich schwerer. Immer wieder ist hinter vorgehaltener Hand zu hören, dass XP derzeit quasi verschenkt wird. Nur so konnte eine Ausbreitung von Linux in diesem Segment verhindert werden.
Für Windows 7 hat sich Microsoft eine andere Strategie überlegt: Anstatt ein Vista Home Premium mehr oder weniger für lau abzugeben, sollen die kleinen Geräte offenbar mit der Starter Edition bestückt werden. Sie erlaubt lediglich die Ausführung von drei Programmen gleichzeitig.
Die Strategen in Redmond spekulieren nun darauf, dass Anwender damit unzufrieden sind und über Anytime Upgrade auf eine höherwertige Lizenz (Ultimate, Enterprise, Professional, Home Premium) upgraden. So hätte man ohne Aufwand – nur durch die Herausgabe des Key – noch einige Dollars zusätzlich verdient.
Ob sich Kunden darauf einlassen, ist aber fraglich. Denn teilweise beruht der Erfolg von Windows eben auch darauf, dass die meisten nicht bewusst für das OS bezahlen. Es ist auf einem neuen Rechner einfach vorinstalliert. Die Kosten werden so verschleiert.
Wenn Anwender auf ihrem neuen Netbook ein beschränktes Windows vorfinden, wird der eine oder andere gerade im Zeiten der Krise vielleicht doch zu Linux greifen, anstatt für ein Update Geld auf den Tisch zu legen.
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