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Kommt die chinesische Internetzensur jetzt nach Australien?

Dass die chinesische Regierung nicht sonderlich viel davon hält, ihren Bürgern den uneingeschränkten Zugang zum Internet zu ermöglichen, ist spätestens seit den Olympischen Spielen in Peking einer breiten Öffentlichkeit bekannt.

Internet-Zensur bekommt jedoch eine neue Dimnension, wenn ein demokratisch verfasster Staat in großem Stil den freien Internetzugang unterbinden will. In Australien scheint das jetzt Realität zu werden.

Der ursprüngliche Plan der australischen Regierung beinhaltete eine standardmäßige Sperre von Inhalten, die für Jugendliche nicht geeignet sind. Diese Sperre soll jeder Internetprovider implementieren. Allerdings bekommt jeder Anschlussinhaber ein Opt-Out-Recht, der diese Sperre aufhebt.

Nun geht man offensichtlich einen Schritt weiter. Die Computerworld Australia berichtet, dass in Australien illegale Inhalte über eine staatliche Blacklist gesperrt werden. Dafür gibt es kein Opt-Out-Recht. Auf diese Blacklist sollen vor allem ausländische Websites kommen, da die australische Regierung hier keine Handhabe hat, die Websites abzuschalten.

Beispiele gibt es mehr als genug. So wäre die Website Rottenneighbor.com in Deutschland illegal. In den USA ist sie jedoch erlaubt. Ist das aber ein Grund, den Zugang aus Deutschland zu sperren? Ich denke nein. Das Internet bietet nun einmal Zugang zu Websites in der ganzen Welt. Dass Rottenneighbor.com nicht gerade zu den Vorzeigesites des Web 2.0 zählt, dürfte jedermann nach einem Besuch klar sein. Eine Sperre erzeugt jedoch nur zusätzliche Neugier.

Technisch greifen Sperren ohnehin nicht. Ein Tunnel, ein VPN, ein Proxy oder das TOR-Netzwerk hebeln sie wieder aus. Das gilt für „illegale“ Inhalte genauso wie für jugendgefährdende. Jeder Erstklässler weiß heute, wie man TOR benutzt.

Bleibt zu hoffen, dass sich Australien kein eines demokratischen Staates unwürdiges Denkmal setzt und erst recht, dass andere Staaten diesem Zensurbeispiel nicht folgen.

ZDNet.de Redaktion

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