Wenn Otto Normalverbraucher feststellt, dass von seinem Konto oder seiner Kreditkarte Geld abgehoben wurde, dann bekommt er gesagt, dass er selbst Schuld sei. Schließlich nehme er noch immer nicht am extra sicheren Online-Banking teil, bei dem eine Smartcard zu benutzen ist, die TAN per SMS geschickt wird und ohne Fingerabdruckleser am heimischen PC gleich gar nichts geht. Kontodiebe zu fassen, ist ja praktisch gar nicht möglich.
Anders sieht es aus, wenn der Bestohlene französischer Präsident ist. Dann dauert es nur wenige Tage nach Bekanntwerden des Vorfalles, bis die Schuldigen gefasst werden. Auf einmal geht es also doch, Cyberkriminelle dingfest zu machen.
Natürlich ist das alles Zufall. Bei Sarkozys Kontodieben handelte es sich um Kleinkriminelle, die in Mobilfunkshops arbeiteten und mit den gestohlenen Kontendaten illegal Handyverträge freischalteten. Außerdem waren sie nicht international vernetzt und hielten sich alle in Frankreich auf.
Falls mir mal Geld abgebucht wird, wünsche ich mir, dass die Ermittlungsbehörden genauso schnell und erfolgreich arbeiten wie im Fall Sarkozy.
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