Lenovo-Notebooks sind keine wirklich coolen Laptops. Sie sehen furchtbar hässlich aus und sind dazu noch teuer. Trotzdem haben sie einen hohen Marktanteil. Wer nämlich einen eher langweiligen Beruf wie Versicherungsvertreter ausübt, darf sich mit einem Lenovo-Gerät fühlen wie James Bond. Was kann schöner sein, als mit gekauften Meilen in der Senator-Lounge zu sitzen und zu sehen, wie alle Passworteintipper vor Neid erblassen, wenn man seinen Zeigefinger elegant über den Fingerabdruckleser gleiten lässt.
Sicherheitstechnisch ist die Biometrie schließlich einem simplen Passwort überlegen, das auf die ein oder andere Art sowieso knackbar ist. Wenn ich zum Beispiel in ein nicht näher genanntes Land auf einem fernen Kontinent reise, kann ein Heimatschützer, der meinen Laptop zur Terrorabwehr beschlagnahmt hat, mein Bitlocker-Passwort leicht aus mir herausfoltern. Den Fingerabdruck aus meinem biometrischen Pass auszulesen, schafft so ein Trottel bestimmt nicht.
Allerdings sitze ich in letzter Zeit immer öfter gefrustet in den schicken Ledersesseln der Lounges dieser Welt und muss mit ansehen, wie auch die anderen Kauf-Senatoren nach diversen Fehlermeldungen wie „zu kurz“, „zu schnell“ und „Bitte Finger reinigen“ Zugang zu ihren Laptops erhalten – oder auch nicht.
Doch Lenovo hilft mir, exklusiv zu bleiben. Das neueste ThinkPad-Modell mit Montevina-Chipsatz hat endlich einen sinnvollen Einsatz für das UMTS-Modul gefunden: Selbstzerstörung per SMS, genannt . Das ist wirklich das Größte. Wie habe ich als kleiner Junge immer fasziniert vor dem Fernseher gesessen, wenn sich das Tonband am Anfang jeder Folge von Kobra, übernehmen Sie in Schall und Rauch auflöste. Jetzt steht mir diese coole Geheimagenten-Technologie endlich zur Verfügung.
Überall kann ich nachlesen, wie wichtig dieses Feature ist. Bei DarkReading.org steht, dass die Selbstzerstörung auch gegen die gefürchtete Cold-Boot-Attacke hilft, mit der man das Bitlocker-Passwort knacken kann, indem man die RAM-Module in flüssigen Stickstoff legt. Das ist der Wahnsinn: All diese Geheimagenten-Technologien, wie Selbstzerstörung, Fingerabdruckscan, GPS-Ortung, Laserstrahlen und vieles mehr – und ich bin mittendrin, sozusagen als Hauptdarsteller.
Mein persönlicher Blue Suit, wie IBM-Mitarbeiter noch in den 90er Jahren wegen ihres uniformierten Outfits genannt wurden, übergibt mir als Tie-dye verkleidet meinen neuen ThinkPad. Ich kann es nicht erwarten und schalte ihn gleich ein.
Bingo, auch die anderen nutzlosen Security-Highlights sind wieder dabei: zum Beispiel der Harddisk-Shock-Detector, der mir sagt, wenn ich den Rechner versehentlich auf den Boden fallen gelassen habe, dass das aber auf Dauer nicht gut für die Festplatte ist, obwohl ich die Deluxe-Variante mit SSD genommen habe.
Die Selbstzerstörung probiere ich natürlich nicht sofort aus. Das spare ich mir auf für meinen nächsten Flug. Was werden die alle staunen, wenn ich in der Lounge mein Handy zücke und allen zeige, wie sich mein nagelneues Laptop zerstört. Ich bin schon gespannt, ob die Rauch- und Funkeneffekte genauso gut sind wie bei „Kobra, übernehmen Sie“. In Farbe habe ich sowas noch nie gesehen.
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