Nach außen demonstrieren die Hersteller Gelassenheit, intern wird hingegen schon eifrig an einer Lösung des Emissionsproblems geforscht. Angeblich unter dem Dach des Bitkom und mit Segen des Umweltbundesamts. In der Forschung geht es vor allem darum, woher die Partikel eigentlich stammen. Denn um reinen Tonerstaub handelt es sich nicht.
Tunga Salthammer vom Fraunhofer-Institut WKI erklärt, dass die gemessenen Teilchen Bestandteile der Tonerpartikel sind, aber auch „flüchtige organisch-chemische Substanzen“ enthalten, also etwa Wachse aus dem Papier oder Schmierstoffe des Druckers. Fest steht zudem, dass die Partikelemissionen ein Resultat des Erhitzens von Toner, Papier und Druckgerät sind.
Doch Drucker ist nicht gleich Drucker: Eine stichprobenartige Prüfung des LGA, einer Tochtergesellschaft des TÜV-Rheinland, ergab, dass es deutliche Unterschiede in der Emissionsrate zwischen Druckgeräten gibt. Im Test waren die gemessenen HP-Druckgeräte weitgehend staubarm, während andere Hersteller teilweise eine sehr hohe Emissionsrate aufwiesen. Einen Persilschein will aber bisher kein Labor einem Hersteller ausstellen.
Selbst wenn ein Gerät staubarm druckt, kann das Nachfolgemodell schon wieder ordentlich stauben, so ein Mitarbeiter eines Forschungsinstituts. Orientierung für die Verbraucher gibt es daher bis dato nicht. Auch der Blaue Engel für Bürogeräte mit Druckfunktion, das Gütezeichen RAL-UZ 122, ist in der aktuellen Fassung noch nicht dazu geeignet.
Das Umweltzeichen soll aber in der nächsten Revision angepasst und verschärft werden. Dann würde es erstmals einen Grenzwert für Ultrafeinstaub-Emissionen für Laserdrucker und Multifunktionsgeräte eben. Und Besitzer eines Laserdruckers wüssten dann auch wirklich, ob das Kratzen im Hals berechtigt ist.
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