CeBIT 2009: mit Umweltschutz und Internet der Krise trotzen

Selbst die ITK-Industrie, Wachstumsgarant der letzten Jahre, tut sich schwer in Zeiten der Krise. Kein Wunder also, dass CeBIT-Vorstand Ernst Raue trotzig postuliert: „Eine gute CeBIT kann in der derzeitigen weltweiten Stimmung in der Wirtschaft einen wichtigen konjunkturellen Impuls aussenden“. Doch dafür braucht es Innovationen, neue Technologien und überzeugende Produkte. Ob die diesjährige CeBIT all das bieten kann?

Die allgemeine Wirtschaftslage schlägt auch auf die CeBIT 2009 durch. Auf eine erste Anfrage von ZDNet zeigte sich der Veranstalter zwar grundsätzlich zufrieden. Das Buchungsverhalten sei gut. Konkrete Zahlen präsentierte er jedoch erst später, also kurz vor der Messe. Offenbar wurde also noch bis zum letztmöglichen Termin akquiriert. Dazu passen Branchengerüchte, dass der Veranstalter den Ausstellern mit günstigeren Preisen und Nachlässen entgegenkam. CeBIT-Vorstand Raue gibt sich dennoch kämpferisch: „Die CeBIT 2009 wird ein Zeichen gegen die internationale Krisenstimmung setzen“.

Die nackten Zahlen sprechen eine etwas andere Sprache: 4300 Unternehmen aus 69 Ländern präsentieren sich dieses Jahr in Hannover. Das ist ein Viertel weniger als 2008 (5845 Aussteller). „4300 Unternehmen werden zeigen, dass sie robust dastehen und die Rezession schnell hinter sich lassen wollen“, stichelt Raue gegen die Messeverweigerer – von denen es jedoch nicht allen schlechter geht als den Firmen, die die Messe besuchen. So nimmt zum Beispiel der im Insolvenzverfahren steckende Netzwerkausrüster Nortel teil, sein Wettbewerber Cisco schickt dagegen nur die Tochterfirmen Ironport und Linksys.

„Unternehmen, die vom Markt verschwunden sind, können nicht auf der CeBIT ausstellen. Firmen, die ihre Marketingbudgets auf Null stellen müssen, werden in diesem Jahr nicht in Hannover sein. Aber Unternehmen, die Neugeschäfte machen wollen, wählen die CeBIT als Plattform für Geschäft, Wachstum und Zukunft“, so Raue.

Als Beleg führt er an, dass rund 300 Unternehmen nach einigen Jahren Pause wieder in die Reihen der Aussteller zurückgekehrt seien. Dazu gehören etwa Dell, Nokia Siemens Networks oder Intershop. Außerdem stellen rund 200 Unternehmen erstmals auf der CeBIT aus – viele davon in dem als Schwerpunkt angepriesenen Bereich „Webciety“. Deutlich rückläufig ist der Messeleitung zufolge hingegen die Zahl kleiner Aussteller aus China, Taiwan und Hongkong, die ihr Glück als Hardware-Zulieferer versuchen.

Green-IT ist wieder Messe-Schwerpunkt

Lässt man die Schwerpunkt-Themen der 2009er-Messe als Gradmesser zu, dann sieht alles verdächtig nach altem Wein in nur bedingt neuen Schläuchen aus. 2008 war Green-IT einer der Messe-Schwerpunkte. Überraschung: Auch dieses Jahr ist Green-IT wieder eines von zwei Hauptthemen. Das andere läuft unter der Bezeichnung „Webciety“. Dahinter verbergen sich Internet-Technologien, Social Media und Web 2.0 – Themen, die dieses Jahr mit einem deutlich aufgewerteten Programm präsentiert werden.

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ZDNet.de Redaktion

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