Categories: CloudIAASUnternehmen

„Alloy“ verbindet SAP-Software mit Lotus Notes

Der Name „Alloy“ ist vielversprechend: Er bedeutet übersetzt „Legierung“, womit üblicherweise die Verbindung von zwei Metallen gemeint ist. Dabei kommt in der Regel ein Material mit besseren Eigenschaften heraus, als sie jedes der Ausgangsmaterialien besitzt. Und – zumindest aus IBM-Sicht – ist der Name „Alloy“ auch deshalb gut gewählt, weil er eine tiefere Verbindung symbolisiert als das von Microsoft und SAP gemeinsam entwickelte Konkurrenzprodukt „Duet„: Sind zwei verschmolzen, sind sie sich wesentlich näher, als wenn sie lediglich im Duett singen.

Alloy soll im März auf den Markt kommen. Die Lösung richtet sich an Unternehmen, die bereits Lotus Notes und ein SAP-System einsetzen. Davon gibt es nach Angaben der beiden Hersteller weltweit rund 30.000. Viele davon hätten in der Vergangenheit – wahrscheinlich auch mit Blick auf das bereits seit längerem verfügbare Duet – eine bessere Integration der beiden Systeme angemahnt. Diese Forderung sei nun erfüllt. Mit Coca Cola, Colgate Palmolive und dem dänischen Lebensmittelkonzern Arla wurden auch schon drei Firmen gefunden, die bereit waren, selbst erstellte Lösungen durch Alloy abzulösen und als Referenzen zu dienen.

Die Kernfunktionen von Alloy (PDF), die sich bereits heute standardmäßig nutzen lassen, sind die Verwaltung von Urlaubs- und Reiseanträgen. Sie sollen sich schneller und vor allem „informierter“, wie SAP-Manager Michael Reh es ausdrückt, bearbeiten lassen. Darunter versteht er etwa, dass bei einem Reisekostenantrag der Bearbeitende sofort einen Blick auf das grafisch aufbereitete, noch zur Verfügung stehende Budget und andere Kennzahlen bekommt, die er für eine gut begründete Entscheidung benötigt – und zwar innerhalb der gewohnten Lotus-Notes-Oberfläche.

Das klingt zunächst einmal wenig revolutionär. Die Aufregung um das Produkt wird jedoch verständlich, wenn man die technischen Details berücksichtigt: Sogenannte „SAP-Business-Objekte“ lassen sich nach Angaben der Entwicklungspartner nahtlos in Notes-Objekte überführen.

Über Single-Sign-On ist auch der Workflow an der in der Benutzerverwaltung des ERP-Systems festgelegten Rollenverteilung ausrichtbar. Das Ergebnis seien sowohl kürzere Bearbeitungszeiten als auch weniger Entscheidungen aus dem Bauch heraus, die sich später als falsch herausstellen. Damit decke Alloy ganz nebenbei auch das für Firmen immer wichtiger werdende Thema Compliance ab.

Page: 1 2

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Gaming-bezogene Phishing-Attacken um 30 Prozent gestiegen

Über drei Millionen Angriffsversuche unter Deckmantel von Minecraft / YouTube-Star Mr. Beast als prominenter Köder

1 Tag ago

KI erleichtert Truckern die Parkplatzsuche

Die Prognose für die Anfahrt bezieht das Verkehrsaufkommen, die Stellplatzverfügbarkeit sowie die Lenk- und Ruhezeiten…

2 Tagen ago

EU AI-Act Risk Assessment Feature

Unternehmen können mit Casebase Portfolio an Daten- und KI-Anwendungsfällen organisieren.

2 Tagen ago

Smarthome-Geräte sind Einfallstor für Hacker

Smart-TV oder Saugroboter: Nutzer schützen ihre smarten Heimgeräte zu wenig, zeigt eine repräsentative BSI-Umfrage.

2 Tagen ago

Core Ultra 200V: Intel stellt neue Notebook-Prozessoren vor

Im Benchmark erreicht der neue Core Ultra 200V eine Laufzeit von 14 Stunden. Intel tritt…

2 Tagen ago

Irrglaube Inkognito-Modus

Jeder dritte hält sich damit für unsichtbar. Wie widersprüchlich unser Datenschutzverhalten oft ist, zeigt eine…

3 Tagen ago