Die GSMA und 17 führende Handy-Hersteller haben heute mitgeteilt, dass sie künftig einheitliche Ladegeräte für alle Mobiltelefone fertigen werden. Die Universallösung soll bis 2012 auf den Markt kommen. Als Schnittstelle wird voraussichtlich ein Micro-USB-Port dienen. Zu den Unterstützern gehören Mobilfunkunternehmen wie Orange, T-Mobile und Vodafone sowie Handy-Hersteller wie Nokia, LG und Samsung.
Das Universalladegerät wird Micro-USB als Standard-Schnittstelle verwenden und laut GSMA weniger Energie verbrauchen als bisherige Geräte. Auch werde der Industriemüll deutlich sinken, wenn Mobiltelefone ohne Ladegerät ausgeliefert würden, führt die GSMA aus, da in den Haushalten bereits ein Universalladegerät vorhanden sei. Gehe man davon aus, dass die Anzahl der Ladegeräte pro Jahr um bis zu 50 Prozent verringert werden könne, sänken die Treihausgase in der Folge um rund 13,6 bis 21, 8 Millionen Tonnen pro Jahr.
Die Einigung war auf Druck der EU-Kommission zustande gekommen. EU-Vizepräsident Günter Verheugen hatte gegenüber der Deutschen Welle geäußert, dass seine Geduld mit den Handy-Herstellern am Ende sei. Mehrere Dutzend unterschiedliche Ladegerät-Typen in Europa seien den Verbrauchern nicht zumutbar. „Wenn die Industrie jetzt nicht bald mit einer Lösung für einheitliche Ladegeräte kommt, dann werden wir sie dazu zwingen“, sagte er.
Den Einwand Tony Grazianos, eines Direktors der Vereinigung der Europäischen Informations- und Fernmeldebranche (EICTA), ein einziges Standardgerät sei nicht möglich, ließ Verheugen nicht gelten. Früher habe die Industrie Sicherheitsgründe vorgeschoben. Die seien nun entfallen. „Man kann heute ohne weiteres für Handys aller Art dasselbe Ladegerät benutzen. Wir haben die rechtlichen und die politischen Möglichkeiten, diesen Zustand zu beenden“.
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