Handys können jetzt beamen: Was leisten Mini-Projektoren?

Die kleinen Beamer arbeiten mit farbigen Light Emitting Diodes (LEDs). Deren Licht fällt auf mikroskopisch kleine, bewegliche Spiegel, von denen es für jeden Bildpunkt einen gibt. Jedes einzelne Spiegelchen wird mit einer Frequenz von mehreren Tausend Hertz separat angesteuert und dient als Schalter, indem es das auftreffende Licht je nach der eingestellten Position auf die Projektionsfläche oder davon weg lenkt. Die Helligkeit der Bildpunkte hängt davon ab, wie häufig der Spiegel-Schalter während einer Periode auf „Ein“ steht.

Die DLP-Technologie steckt noch in einigen anderen Kleinstprojektoren: So setzt der Pico PK-101 von Optoma genauso auf der Spiegeltechnologie auf wie der Cinemin Stick und der Cinemin Swivel von WowWee Technologies.

Mini-Beamer Pico PK-101 von Optoma

LCoS-Projektoren

Eine Alternative zu DLP-Beamern ist die Projektion mit „Liquid Crystal on Silicon“-Chips (LCoS). Die Mini-Beamer mit LCoS liefern eine ähnliche Leistung wie ihre DLP-Kollegen: Die Leuchtstärken betragen rund 10 ANSI-Lumen, die Bilddiagonalen erreichen bis zu 127 Zentimeter (50 Zoll) bei VGA- oder HVGA-Auflösung. Die LCoS-Technik ähnelt einer Kombination aus der DLP-Technik und herkömmlichen LCD-Beamern. Das Licht der LEDs durchleuchtet die LCDs nämlich nicht wie bei einem LCD-Beamer, sondern fällt auf eine reflektierende Elektrodenschicht, die sich direkt hinter den LCD-Kristallen befindet. Der Vorteil: Sämtliche Steuerelemente und Leiterbahnen sind hinter der reflektierenden Schicht angebracht, sodass die Abstände zwischen den einzelnen Kristallen, also zwischen den Pixeln, sehr klein sein können.

Erst jüngst hat 3M die Miniaturisierung der LCoS-Projektoren noch einmal gesteigert. Jetzt fällt das Licht durch spezielle optische Folien und ein Prisma (Polarizing Beam Splitter) auf die LCDs. Dieses Prisma hat eine gekrümmten Oberfläche und ist in das Projektionsobjektiv integriert, was die Baugröße stark reduziert. Der mit dieser Technik bestückte Picobeamer 3M Pro 110 ist handtellergroß, wiegt knapp 160 Gramm und lässt sich an beliebige Multimediageräte anschließen. Er projiziert die Bilder mit VGA-Auflösung und bis zu einer Bilddiagonale von einem Meter. Auch der 125 mal 55 mal 23 Millimeter kleine Aiptek Pocket Cinema V10 verwendet die LCoS-Technik.

Aiptek Pocket Cinema V10 mit LCoS-Projektor

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ZDNet.de Redaktion

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