CeBIT: Fraunhofer SIT zeigt Anwendungen für den E-Pass

Das Fraunhofer-Institut SIT demonstriert auf der am 3. März beginnenden CeBIT in Hannover (Halle 9, Stand B36) Anwendungsmöglichkeiten für den elektronischen Personalausweis, der Internetnutzern mehr Sicherheit und besseren Datenschutz bieten soll. Gezeigt werden prototypische Szenarien, die auf den aktuellen Spezifikationen basieren.

„Mithilfe der Funktion E-ID lässt sich beispielsweise das Online-Banking besser gegen Phishing-Gefahren schützen“, sagt Michael Herfert, Leiter des Forschungsbereichs für Transaktions- und Dokumentensicherheit am Fraunhofer-Institut SIT. „Und mit der PIN-Nummer hat der Nutzer auch immer die Kontrolle, ob überhaupt persönliche Daten übertragen werden.“

Kern des elektronischen Personalausweises sind neue Verfahren zur Verteilung und Überprüfung von kryptografischen Schlüsseln und Zertifikaten. Unternehmen, die den E-Pass im Internet nutzen wollen, müssen sich beispielsweise bei den zuständigen Behörden registrieren. Diese prüfen dann, welche Daten die Firmen aus dem Dokument auslesen dürfen. „Dadurch soll Datensparsamkeit erreicht werden“, so Herfert.

Der neue Ausweis ermöglicht es dem Fraunhofer-Institut zufolge auch, Online-Angebote pseudonym zu nutzen. Dabei wird nicht der richtige Name, sondern ein Deckname übertragen.

Nutzt ein Internetshop beispielsweise einen Bezahlservice und vertreibt digitale Waren per Download, ist es prinzipiell möglich, einzukaufen, ohne dass der Anbieter den Namen des Käufers und dessen Postadresse erfährt. Mithilfe des E-Pass kann der Shop-Betreiber den Kunden beim nächsten Einkauf aber dennoch wiedererkennen und ihm spezielle Angebote machen, die zu seinem Einkaufsverhalten passen.

„Der elektronische Ausweis nutzt neue Technik, die nichts mit herkömmlichen Verfahren wie SSL-Verschlüsselung gemein hat“, erklärt Herfert. Das Fraunhofer SIT habe bereits mehrere Szenarien prototypisch umgesetzt. „Mit diesen Erfahrungen unterstützen wir Unternehmen jetzt bei der Entwicklung und Anpassung von Online-Diensten, die den elektronischen Personalausweis nutzen.“

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Microsoft nennt weitere Details zu kostenpflichtigen Patches für Windows 10

Erstmals liegen Preise für Verbraucher vor. Sie zahlen weniger als Geschäftskunden. Dafür beschränkt Microsoft den…

15 Stunden ago

Microsoft verschiebt erneut Copilot Recall

Die Entwickler arbeiten noch an weiteren „Verfeinerungen“. Windows Insider erhalten nun wohl eine erste Vorschau…

1 Tag ago

GenKI im Job: Mitarbeitende schaffen Tatsachen

Laut Bitkom-Umfrage werden in jedem dritten Unternehmen in Deutschland private KI-Zugänge genutzt. Tendenz steigend.

1 Tag ago

97 Prozent der Großunternehmen melden Cyber-Vorfälle

2023 erlitten neun von zehn Unternehmen in der DACH-Region Umsatzverluste und Kurseinbrüche in Folge von…

1 Tag ago

„Pacific Rim“-Report: riesiges, gegnerisches Angriffs-Ökosystem

Der Report „Pacific Rim“ von Sophos beschreibt Katz-und-Maus-Spiel aus Angriffs- und Verteidigungsoperationen mit staatlich unterstützten…

2 Tagen ago

DeepL setzt erstmals auf NVIDIA DGX SuperPOD mit DGX GB200-Systemen

NVIDIA DGX SuperPOD soll voraussichtlich Mitte 2025 in Betrieb genommen und für Forschungsberechnungen genutzt werden.

2 Tagen ago