Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat im Rahmen einer abendlichen Feier in Hannover die CeBIT 2009 eröffnet. Ab morgen zeigen 4300 Firmen in der niedersächsischen Landeshauptstadt ihre Produkte und Dienste. In ihrer Rede erklärte Merkel ausdrücklich, die Messe sei ein geeigneter Ort, um sich über die Wirtschaftskrise auszutauschen und sie zu bewältigen.
Merkel erläuterte amerikanischen Gästen wie Arnold Schwarzenegger und Intel-CEO Craig Barrett Details des jüngsten Konjunkturpakets ihrer Regierung – vor allem ihre Breitbandstrategie. Bis 2014 sollen 75 Prozent aller Haushalte Internetzugang mit 50 MByte pro Sekunde erhalten, so die Kanzlerin. Sie verglich den Glasfaser-Rollout mit dem Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert: „Damals wurde der Staat aktiv. Bei Breitband sind es private Unternehmen. Der Staat muss aber Anreize setzen, damit auch ländliche Regionen versorgt werden.“
Für die Verwirklichung dieser Ziele bat Merkel alle Beteiligten um Kooperation, etwa die Kabelnetzbetreiber, aber vor allem die Rundfunkanstalten, die nicht benutzte Frequenzen herausgeben müssten. „Sonst reden wir in zehn Jahren noch über die Digitale Dividende.“ Und mit einer Verbeugung vor Schwarzenegger sagte Merkel: „Kalifornien war schneller als wir. Es wird nicht leicht sein, das aufzuholen.“
Vor Merkels Rede hatten die Amerikaner Schwarzenegger und Barrett für gute Stimmung unter den geladenen Gästen gesorgt. Während Schwarzenegger mit begeisterten Erzählungen seiner Lehrjahre in einem Fitnessstudio in München auftrat, bemühte sich Intel-Chef Barrett um deutliche Worte an die Politik: „Man kann sich aus einer Krise nicht heraussparen. Man muss sich herausinvestieren.“
Als wichtigste Investition machte Barrett die in Bildung aus. Im „Global Village“ müsse man der Jugend die Möglichkeit verschaffen, sich früh mit IT, Mathematik und Ingenieurswissenschaften zu beschäftigen. An diesen Disziplinen bestehe aktuell in Europa und den USA zu wenig Interesse, was etwa Singapur und Taiwan die Möglichkeit gebe, aufzuholen. Auch Finnland und Südkorea lobte er für ihre Bildungspolitik. „Das Land der Geburt ist nicht mehr das Schicksal. Er kommt darauf an, was man tut und was man weiß.“
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