Meist erfordern die Ressourcen Plattenplatz, Hauptspeicher und Netzwerkbandbreite einiges an Überlegung. Relativ einfach ist der Plattenplatz zu bestimmen. Kennt man seinen Bedarf, so kann man sich anhand der Angebote informieren, ob genug Platz zur Verfügung steht. Strato bietet beispielsweise 15 GByte Plattenplatz in einem Angebot für 9,90 Euro pro Monat und 75 GByte für 39,90 Euro pro Monat.

Dynamisch geht es beim Hauptspeicher und bei der Netzwerkbandbreite zu. Die Server haben eine garantierte Hauptspeichermenge, die man nutzen kann. Darüber hinaus lässt sich kurzfristig mehr nutzen, wenn andere virtuelle Server auf derselben Hardware weniger nutzen, als ihnen zusteht. Für jede professionelle Nutzung gilt jedoch , dass man mit der garantierten Menge auskommen sollte. Viele Anwendungen kommen nicht besonders gut damit zurecht, wenn sie plötzlich weniger Speicher nutzen können, als ihnen vorher mitgeteilt wurde. Oft führt das zu Absturz der Anwendung. Wer also 1 GByte RAM benötigt, der sollte darauf achten, dass das Hosting-Angebot auch 1 GByte garantiert. Angaben unter Bezeichnungen wie Maxx-RAM oder dynamisches RAM nützen im Profi-Umfeld nicht sonderlich viel.

Bei der Netzwerkbandbreite muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Hardware von virtuellen Servern meist mit 100 MBit/s an das Netz des Hosters angebunden ist. Wenn insgesamt 15 virtuelle Server auf einer Hardware installiert sind, dann bleiben im Zweifel nur 6,67 MBit/s. Man kann aber von einer deutlich höheren effektiven Bandbreite ausgehen, da nicht genutzte Netzwerkbandbreite von anderen virtuellen Servern sehr kurzfristig zur Verfügung steht. So kann man im Mittel mit etwa 15 bis 20 MBit/s rechnen.

Für den Betrieb einer Webanwendung reicht die Bandbreite mittelständischen Unternehmen meist aus. Generell ungeeignet sind virtuelle Server jedoch als Downloadserver, Multimedia-Streaming-Server und Telefonanlagen mit mehr als 30 bis 40 Gesprächen gleichzeitig.

Als kleinere Telefonanlagen hingegen sind virtuelle Server hingegen gut zu gebrauchen. Insbesondere, wenn man mobile Nutzer, beispielsweise im Home-Office oder Hotel, mit einer VoIP-Anbindung unter der Nebenstellennummer der Firma versorgen möchte, ist ein Server bei einem großen Hoster ideal, der meist gut an das Internet angebunden ist und zudem durch die feste, allein genutzte IP-Adresse NAT-Probleme, vor allem mit den RTP-Ports, vermeidet.

Eine anderes Einsatzgebiet für kleine Unternehmen ist schlicht und einfach die Unterstützung von Intranet-Servern. Wer einen eigenen Mailserver betreibt, etwa mit dem Windows Small Business Server, der benötigt einen Internetanschluss mit fester IP-Adresse, wenn er nicht mit einem DynDNS-Provider arbeiten möchte. Die feste IP-Adresse lassen sich Provider teilweise gut bezahlen. M-Net verlangt dafür beispielsweise 14,90 Euro pro Monat. Ein virtueller Server für zehn Euro pro Monat kann den eingehenden Mailverkehr eines mittelständischen Unternehmens in der Regel "nebenbei" erledigen und per VPN an den Intranet-Server mit Microsoft Exchange weiterleiten, ohne dass eine nennenswerte Belastung von CPU, Netzwerkbandbreite und Plattenplatz auftritt.

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ZDNet.de Redaktion

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