Der Industrieausschuss des Europäischen Parlaments hat sich nach Angaben der EU-Kommission in Straßburg für eine Absenkung der SMS-Roaming-Gebühren ausgesprochen. Demnach soll eine Textnachricht im EU-Ausland künftig maximal 13 Cent inklusive Mehrwertsteuer kosten. Damit folgte der Ausschuss dem Vorschlag von EU-Medienkommissarin Viviane Reding und der für Telekommunikation zuständigen EU-Minister.
Deutsche Reisende würden durch die Preissenkung gegenüber den aktuellen Tarifen in wichtigen Reiseländern wie Italien, Spanien, Frankreich oder Griechenland etwa ein Drittel einsparen. Laut EU-Kommission beträgt der derzeitige Durchschnittspreis für eine SMS innerhalb der EU 28 Cent. Der Höchstwert liegt sogar bei 80 Cent je Kurznachricht.
Auch die Preise für Datentransfers per Handy sollen sinken. Laut Parlamentsbeschluss darf der Preis pro Megabyte auf Großhandelsebene 50 Cent künftig nicht überschreiten.
Meinungsverschiedenheiten zwischen Kommission und Industrieausschuss gab es über die Geltungsdauer der Bestimmung. Während die EU-Kommission die Regulierung bis 2013 aufrechterhalten will, spricht sich der Ausschuss für eine Laufzeit bis 2012 aus, um schneller auf Marktveränderungen reagieren zu können.
Das EU-Parlament wird voraussichtlich im April über die neue Verordnung abstimmen. Sie könnte dann schon zu Beginn der Urlaubszeit am 1. Juli in Kraft treten.
Im September 2008 hatte die EU-Kommission eine Senkung der Roamingpreise für Handytelefonate verordnet. Bereits damals hatte Reding bekräftigt, dass die schon mehrfach angekündigte Regulierung der Preise von SMS und Datenverbindungen im Ausland der nächste Schritt sein werde. Ein erstes Ultimatum im Sommer hatten die Provider entweder verstreichen lassen oder nicht weitgehend genug erfüllt.
Abgehende Gespräche im Ausland dürfen derzeit bis zu 55 Cent inklusive Steuern kosten, ankommende Telefonate maximal 26 Cent. Bereits fest vorgesehen ist eine Senkung auf 51 beziehungsweise 23 Cent im August 2009. Ab 2010 könnten Telefonate im Ausland nochmals billiger werden. Außerdem ist statt einer minuten- eine sekundengenaue Abrechnung geplant.
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