Categories: Unternehmen

Olympus proklamiert das Ende des Megapixel-Wettrüstens

„Zwölf Megapixel decken meiner Ansicht nach die meisten Anwendungen ab, die Kunden wirklich benötigen“, sagt Akira Watanabe, Manager der Olympus-Entwicklungsabteilung für Spiegelreflexkameras, im Interview mit der ZDNet.de-Schwester-Site CNET.com. „Wir haben nicht die Absicht, den Megapixel-Krieg mit unseren E-System-Modellen mitzumachen.“ Olympus wolle sich mit seinen Spiegelreflexkameras stattdessen auf andere Merkmale konzentrieren, etwa die Lichtempfindlichkeit, die Optimierung der Farbwiedergabe oder die Verbesserung der Aufnahmequalität bei ungünstigen Lichtverhältnissen.

Das ist eine mutige Aussage, stellt sich der Manager doch damit gegen die gesamte Konkurrenz, den Marketingapparat der kompletten Vermarktungskette und auch gegen die vorherrschende Meinung bei einem Großteil der Kunden: Deren Dogma ist immer noch „umso mehr Megapixel, desto besser die Kamera“. Dass dieses Paradigma aber nur bis zu einem gewissen Punkt gilt, versuchen mutige Aufklärer dem Markt schon seit Jahren zu erklären – bislang jedoch nur mit mäßigem Erfolg.

„Zwölf Megapixel sind genug“, glaubt Olympus-Manager Akira Watanabe (Bild: Olympus).

Am anschaulichsten und mit vielen aufschlussreichen Beispielen bemüht sich bereits seit Jahren 6 Megapixel darum, die Nachteile des Megapixel-Wahns darzulegen. Die Argumentation in Kurzfassung: Da Kompaktkameras klein und preiswert sein sollen, besitzen sie auch nur vergleichsweise kleine Bildsensoren. Um auch mit kleinen Sensoren viele Pixel zu erhalten, sind diese immer feiner unterteilt. Dadurch nimmt die Lichtempfindlichkeit der Kamera ab, das sogenannte Rauschen wird jedoch stärker. Bessere Objektive könnten den Mangel teilweise ausgleichen, passen aber gerade bei den kleinen Kameras nicht ins Konzept.

Die Autoren der Website betonen jedoch, dass ihre Kritik für digitale Spiegelreflexkameras nicht gilt, „weil der Sensor dieser Kameras und damit jedes Pixel sehr viel größer ist“. Hersteller haben sich bisher aber in die lange Liste der „6-Megapixel-Unterstützer“ noch nicht eingetragen. Olympus-Manager Watanabe ist der erste Herstellervertreter, der sich in dieser Richtung äußert – auch wenn er die sinnvolle Obergrenze erst bei zwölf Megapixel sieht.

Page: 1 2 3

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

3 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

4 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

4 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

4 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

5 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

6 Tagen ago