Microsoft liegt mit den Kartellwächtern der Europäischen Union schon lange im Clinch. Im Kern geht es darum, dass die Redmonder ihre dominante Stellung auf dem Markt für Betriebssysteme ausnutzen, um durch eine Zwangskopplung andere Bereiche wie Medienabspielsoftware und Browser zu beherrschen. Ergebnis der jahrelangen Untersuchungen sind bislang Strafzahlungen von gut 1,6 Milliarden Euro sowie eine Windows-Version ohne Media Player – gekennzeichnet durch ein hinten angestelltes „N“.
Nach dem Media Player hat die EU jetzt auch den Internet Explorer in Visier genommen und damit auf Beschwerden von Opera und anderen Konkurrenten reagiert. Die Behörde will erreichen, dass Microsoft dem Anwender mehrere Browser zur Auswahl einbindet. Da der Softwarekonzern nicht die Anwendungen von Wettbewerbern vertreiben möchte, hat man sich in Redmond für Windows 7 etwas anderes überlegt: die Auslieferung komplett ohne Browser. OEMs können dann entscheiden, ob und welcher Browser vorinstalliert sein soll. Anwender, die ihr Windows im Handel kaufen, müssen selbst aktiv werden.
Um eine Version ohne Browser zu kennzeichnen, stellt Microsoft ein „E“ an das Ende des Produktnamens, zum Beispiel Windows 7 Home Premium E. Die E-Varianten werden in 23 Sprachen sowie in 32- und 64-Bit erhältlich sein.
Aus technischer Sicht ist die Realisierung der neuen Produktvariante kein Problem, denn Microsoft hat bereits vorgesorgt. Seit Build 7048 kann neben anderen Komponenten auch der Internet Explorer 8 deaktiviert werden. Aber was bedeutet das in der Praxis? ZDNet erklärt die Hintergründe.
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