Zwar ist die Hinwendung von Microsoft zu Standards zu begrüßen, in der Praxis ergeben sich daraus aber einige Schwierigkeiten. Viele Websites sind nämlich auf die Eigenheiten des Internet Explorer 7 und seiner Vorgänger optimiert. Die neue Rendering Engine des Internet Explorer 8 stellt sie möglicherweise mit Fehlern dar. Diese reichen von kaum merklichen Verschiebungen im Layout bis hin zu nicht funktionierenden Menüs – was allerdings selten vorkommt.
Um das Problem zu umschiffen, hat Microsoft einen Kompatibilitätsmodus integriert, der auf die erprobte Internet-Explorer-7-Engine zurückschaltet. Bemerkt man Darstellungsfehler, kann man diese über einen Button neben der Adressleiste aktivieren. Die Website wird dann mit der alten Technik neu geladen. Internet Explorer 8 speichert die Einstellung. Auch ein Reload stellt auf den Kompatibilitätsmodus um.
Auf Wunsch liefert Microsoft dem Browser automatisch eine Liste mit inkompatiblen Websites, die gleich mit der Internet-Explorer-7-Engine angesurft werden. Damit wird dem Anwender die manuelle Umschaltung erspart. Die erste Version enthält mehr als 1400 Adressen, darunter auch einige von Microsoft.
Mit diesen Maßnahmen hat Microsoft das Kompatibilitätsproblem mittlerweile zufriedenstellend gelöst. Wie oft man manuell eingreifen muss, hängt von den regelmäßig besuchten Sites ab. Ob man als Anwender bereit ist, seinen Browser mehr oder wenig häufig über die richtige Engine zu unterrichten, muss jeder selbst entscheiden.
Webanbieter können über ein Tag erwirken, dass der Internet Explorer 8 die Seite automatisch im Kompatibilitätsmodus anzeigt. Der Weg zu standardkonformen Microsoft-Browser ist also für alle Beteiligten steinig.
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