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Der Kampf um die neuen Rechenzentren

Den stärksten Wettbewerbsfokus dürfte Chambers jedoch auf HP richten, hat doch der IT-Gigant aus Palo Alto als einziger großer Computerhersteller noch eigene Vernetzungsprodukte (ProCurve). IBM hat seinen damals von Ellen Hancock geführten Netzbereich schon vor Jahren unter Lou Gerstner geschlossen. Dell und Sun Microsystems hatten kein Glück mit ihren Bemühungen.

Außerdem hat HP mit Virtual Connect bereits seit zwei Jahren eine Technologie zur Verfügung die – zumindest nach Herstellerangeben – bereits vieles von dem beherrscht, was Cisco erst noch bringen will.


HP bietet Virtual Connect Module für Ethernet und Fibre Channel für sein BladeSystem c7000 an – das bisher auch noch mit zwei Cisco-Switches ausgerüstet ist (Bild: Hewlett-Packard).

Virtual Connect sorgt laut HP, dafür, „dass Server in Minutenschnelle angeschlossen, ersetzt oder aus der Server-Umgebung entfernt werden können. Möglich macht dies die virtuelle Trennung von Server- und Speicher-Management. Dies schafft einfachere Netzwerkstrukturen mit I/O-Verbindungen, die sich mit lediglich einem Mausklick ändern lassen. Zudem wird die Anzahl notwendiger Verkablungen erheblich reduziert.“

Von dieser Basis ausgehend dürfte es HP durchaus möglich sein, das Konzept in absehbarer Zeit auszubauen, um dann den Vergleich mit Cisco nicht mehr scheuen zu müssen.

Außerdem IBM arbeitet derzeit mit dem alten Cisco-Rivalen Juniper Networks an ähnlichen Konzepten. Allerdings wird erwartet, dass diese erst nächstes oder übernächstes Jahr lieferbar sind. Wesentlich früher werden aber wohl kaum nennenswerte Abschlüsse für die Rechenzentren der neuen Generation getätigt.

Letzendlich dürften also die großen Kunden zuerst von Ciscos Angriff auf den Server-Markt profitieren: Sie bekommen mehr Auswahl. Außerdem müssen sich die etablierten Anbieter künftig nicht nur beim Preis, sondern auch bei der Technologie mehr anstrengen.

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ZDNet.de Redaktion

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