Der Internet Explorer 8 zeigt eine extrem schwache JavaScript-Performance. Dies offenbart sich nicht nur durch schlechte Platzierungen in synthetischen JavaScript-Benchmarks wie Sunspider, Google V8 und Futuremark Peacekeeper – hier belegt der neue Microsoft-Browser mit großem Abstand den letzten Platz -, sondern beispielsweise auch in der Darstellungsgeschwindigkeit von Websites, die Fotos mit Hilfe von JavaScript-Animationen wie Lightbox darstellen.
Diese Technik nutzen immer mehr Websites, so dass man in der Praxis mit dem Internet Explorer gravierende Leistungseinbußen in Kauf nehmen muss. Das ZDNet-Video demonstriert die Nachteile eindrücklich. Zudem sorgt der Internet Explorer 8 durch seine hohe CPU-Belastung bei JavaScript-Animationen für eine Verkürzung der Akkulaufzeit von mobilen Rechnern. Im Test erreicht die Auslastung teilweise bis zu 100 Prozent, während der Google-Browser Chrome 2.0.1 auf einem mit Intel Atom ausgestatteten Netbook den Prozessor nur mit maximal 50 Prozent belastet. Außerdem lässt der Internet Explorer der CPU während der Animation kaum Pausen. Der Chip wird somit kontinuierlich stark beansprucht, während die Prozessorlast mit Chrome zwischenzeitlich stark zurückgeht.
Während die langsamere Darstellungsgeschwindigkeit bei JavaScript-Animationen auf einem leistungsfähigen System noch vertretbar erscheint, ist der Einsatz des Internet Explorer 8 auf einem Netbook wegen der schwachen Performance und der hohen Akkubelastung kritisch zu sehen. Für komplexere JavaScript-Anwendungen und -Websites sollte man ebenfalls einen anderen Browser
verwenden. Im Test zeigte sich Google Chrome 2.0 am schnellsten. Aber auch Firefox, Opera und Safari bieten in Sachen JavaScript gute Leistungen und platzieren sich deutlich vor dem neuen Microsoft-Browser.
In einer offiziellen Pressemitteilung behauptet Microsoft, dass der Internet Explorer 8 der schnellste Browser sei. „Zur vollständigen Anzeige der 25 beliebtesten Websites benötigten Chrome und Internet Explorer 8 im Durchschnitt jeweils 3,53 Sekunden, Firefox 3,82 Sekunden. Bei der summierten Ladezeit für alle 25 Seiten war ein Unterschied von 0,02 Sekunden zugunsten des Internet Explorer 8 zu erkennen.“ Der knappe Vorsprung von 0,02 Sekunden des Microsoft-Browsers bei der Darstellung einfacher HTML-Seiten ist in der Praxis jedoch kaum relevant. Die schwache JavaScript-Performance dürfte für viele Anwender hingegen wichtiger sein.
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