Statt mit LCD stattet Nokia das im Februar auf dem Mobile World Congress vorgestellte N86 mit einem OLED-Bildschirm mit einer Diagonalen von 2,6 Zoll (6,6 Zentimeter) aus. Es stellt 240 mal 320 Pixel mit 16,7 Millionen Farben dar.
Auch Samsung setzt auf OLED. Das Beamer-Handy I7410 weist mit einer Diagonalen von 3,2 Zoll einen noch etwas größeren OLED-Bildschirm auf als das Nokia-Gerät. Es stellt auf 240 mal 400 Pixel 262.144 Farben dar. Und auch das S8300 UltraTouch verwendet ein OLED-Display. Es besitzt eine Diagonale von 2,8 Zoll, hat 240 mal 480 Bildpunkte und 16 Millionen Farben.
Die OLED-Technologie nutzt aus, dass bestimmte Polymere selbst leuchten, wenn man elektrische Spannung an sie anlegt. Bringt man eine selbstleuchtende Polymerschicht zwischen zwei Elektroden an – die eine durchsichtig, die andere reflektierend -, erhält man eine organische Leuchtdiode (OLED), aus der man wiederum Displays herstellen kann.
Vorteil der OLEDs ist, dass sie selbst leuchten, und daher keine Hintergrundbeleuchtung benötigen. So verbrauchen sie weniger Strom als Bildschirme mit etablierten Technologien. Ein schwarzer Bildpunkt entsteht bei LCDs dadurch, dass die Flüssigkristalle so „geschaltet“ werden, dass sie das Licht der Hintergrundbeleuchtung nicht durchlassen. Bei OLEDs, die selbst leuchten, werden die schwarzen Bildpunkte einfach ausgeschaltet – verbrauchen also in dem Moment keinen Strom.
Außerdem kann man aus OLEDs sehr flache Bildschirme herstellen. Wie flach, das zeigt Sony mit seinem Fernsehgerät XEL-1. Der in der Diagonalen 11 Zoll große OLED-Bildschirm ist nur 3 Millimeter dick. Allerdings auch nicht ganz preiswert: In Sonys deutschem Online-Shop kostet der XEL-1 knapp 4300 Euro, bei Amazon immerhin noch knapp unter 4000 Euro. Dass der TV-Flachmann im US-Shop von Sony nur 2500 US-Dollar kostet, also derzeit etwa 1850 Euro, zeigt, dass es bei der Preisgestaltung noch Spielraum gibt.
Weitere Vorteile der organischen Displays: Sie haben keine Blickwinkelabhängigkeit und erreichen ein extrem hohes Kontrastverhältnis von bis zu 1.000.000:1. LCDs schaffen nur rund 32.000:1.
Eine wichtige Aufgabe, die den Forschern bleibt, ist, eine preiswertere Herstellungsmethode zu finden. Doch auch hier sind sie bereits auf einem guten Weg. Im Dezember 2008 stellten Forscher des finnischen VTT Technical Research Centre eine Methode vor, mit der sie OLEDs drucken können. Und sie schlagen dabei sogar zwei Fliegen mit einer Klappe. Sie sind mit dem vorgestellten Verfahren in der Lage, flexible organische Anzeigen herzustellen. Bis das aufrollbare Display Serienreife erlangt, dürften aber noch einige Jahre ins Land gehen.
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