Neue Displays: brillantere Bilder, weniger Stromverbrauch

Wie OLED-Bildschirme kommen auch Mirasol-Bildschirme ohne Hintergrundbeleuchtung aus. Hersteller Qualcomm MEMS Technologies rühmt die Technologie deshalb auch wegen ihres geringen Stromverbrauchs. Abgeschaut wurde die Technologie nicht wie der Name vermuten lässt bei den Sonnenblumen – Mirasol heißt auf Spanisch Sonnenblume -, sondern bei den Schmetterlingen.

Das Basiselement von Mirasol besteht aus einer optisch halbdurchlässigen Schicht und einer zweiten, reflektierenden Membran. Beide Schichten sind durch einen dünnen Luftspalt voneinander getrennt. Ein auftreffender Lichtstrahl wird an der oberen Schicht teilweise reflektiert und teilweise durchgelassen. Dieser Teil durchläuft den Luftspalt und wird von der Membran zurückgeworfen. Wenn er durch die obere Schicht wieder austritt, überlagert er sich mit den an der oberen Schicht reflektierten Strahlen. Die Wellenlänge des überlagerten Lichts ist abhängig von der Dicke des Luftspalts, der sich elektronisch regeln lässt. Je größer der Luftspalt ist, desto mehr verschiebt sich die Farbe des zurückgeworfenen Lichts hin zu großen Wellenlängen (Rot), je kleiner, desto kürzer ist die Wellenlänge des austretenden Lichts (Blau). Wenn sich die Schichten berühren, verschiebt sich die Wellenlänge in den UV-Bereich, der für Menschen nicht sichtbar ist – das Element erscheint schwarz.

Der geringe Energieverbrauch ist nur ein Vorzug, den die Displays aufweisen: Weitere sind die kurzen Schaltzeiten und der gute Kontrast auch bei direktem Lichteinfall. Die Nutzung des einfallenden Umgebungslichts als Lichtquelle hat aber umgekehrt den Nachteil, dass die Displays bei schwachem Umgebungslicht sehr dunkel sein können.

Erste Geräte mit Mirasol-Technologie – allerdings bisher nur für zweifarbige Anzeigen – sind bereits auf dem Markt oder zumindest angekündigt. So stattet das chinesische Unternehmen Hisense eines seiner Handy-Modelle mit einem 1,2 Zoll großen Mirasol-Display aus, das 128 mal 96 Pixel darstellt. Auch der israelische Hersteller Inventec verwendet in einem seiner Smartphones einen 1,1 Zoll großen Bildschirm mit Mirasol-Technologie.

Um im Smartphone-Markt aber ernsthaft Fuß zu fassen, sind mehrfarbige Displays unerlässlich. Bis Herbst möchte Qualcomm MEMS Technologies sie zur Marktreife bringen. Das dürfte LG Electronics auch dazu bewegt haben, im Februar eine Absichtserklärung zu veröffentlichen, wonach es in mindestens einem seiner künftigen Smartphones ein Mirasol-Display verwenden wird.

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ZDNet.de Redaktion

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