United Internet rutscht wegen Abschreibungen in die Verlustzone

United Internet hat seine Geschäftszahlen nach IFRS für das Fiskaljahr 2008 vorgelegt. Demnach verbuchte der Gesellschafter von 1&1, GMX und Web.de aufgrund hoher Abschreibungen auf seine Beteiligungen einen Nettoverlust von 121,5 Millionen oder 0,52 Euro je Aktie. Im Vorjahr hatte das Unternehmen noch einen Gewinn von 155,4 Millionen Euro oder 0,64 Euro pro Anteilsschein erzielt.

Der konsolidierte Umsatz legte im Geschäftsjahr 2008 um 10,9 Prozent auf 1,65 Milliarden Euro zu (2007: 1,49 Milliarden Euro). Um Währungseffekte bereinigt betrug das Umsatzwachstum 12,4 Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 3,2 Prozent von 308,8 Millionen auf 318,8 Millionen Euro.

Vor dem Hintergrund der 2008 stark gefallenen Börsenkurse der strategischen Beteiligungen an der MSP Holding (Freenet), Versatel, Drillisch sowie Goldbach Media haben Vorstand und Aufsichtsrat von United Internet auf Basis der Kurse zum 31. Dezember 2008 nicht cashwirksame Wertminderungen auf die Buchwerte der genannten Gesellschaften vorgenommen. Außerdem wurden nicht cashwirksame Wertminderungen bei nicht börsennotierten Beteiligungen beschlossen. Daraus resultierende negative Einmaleffekt belasteten das Konzernergebnis und das Ergebnis pro Aktie (EPS) mit 275,4 Millionen Euro. Aufgrund des Bilanzverlustet wird für 2008 keine Dividende ausgeschüttet.

Im vierten Quartal 2008 setzte United Internet 427,8 Millionen Euro um, was einem Anstieg von 3,3 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode entspricht. Das EBITDA ging in diesem Zeitraum hingegen um 5,5 Prozent auf 69,3 Millionen Euro zurück. Einem Nettogewinn von 40,1 Millionen Euro oder 0,16 Euro je Aktie im Schlussquartal 2007 steht im vierten Quartal 2008 ein Verlust von 108 Millionen Euro oder 0,46 Euro je Aktie gegenüber.

Die Zahl der kostenpflichtigen Kundenverträge stieg zum 31. Dezember 2008 auf 7,95 Millionen. Ende 2007 waren es noch 7,15 Millionen. Aufgeteilt nach Produktlinien gliedern sich die Vertragszahlen in 1,36 Millionen Kundenverträge im Bereich Information Management (2007: 1,21 Millionen), 3,62 Millionen im Bereich Webhosting (2007: 3,21 Millionen) und 2,97 Millionen im Bereich Internet Access (2007: 2,73 Millionen), davon 2,82 Millionen DSL-Verträge (2007: 2,59 Millionen).

Für 2009 rechnet United Internet auf Konzernebene mit einem leichten Umsatzwachstum. Die im Geschäftsjahr 2008 bei EBITDA und EBIT erreichten Höchststände sollen trotz der weiterhin erwarteten Schwäche im Online-Geschäft gehalten werden.

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

51 Minuten ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

2 Stunden ago

Automatic SEO macht SEO günstiger und besser: Was steckt dahinter?

Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ein zentraler Faktor für den nachhaltigen Erfolg im digitalen Wettbewerb. Sie generiert…

3 Stunden ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

19 Stunden ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

2 Tagen ago

Bedrohungen in Europa: Schwachstellen in der Lieferkette dominieren

Hinter 84 Prozent der Zwischenfälle bei Herstellern stecken Schwachstellen in der Lieferkette. Auf dem Vormarsch…

2 Tagen ago