Neue Apple-Desktops im Test: Mac mini, iMac und Mac Pro

Der ganz große Wurf ist Apple mit der Aktualisierung seiner Desktop-Linie nicht gelungen. Einige Anwender hatten gehofft, dass der Hersteller mit einem Mini-Tower einen weiteren Desktop anbietet. Das ist nicht geschehen. Stattdessen wurden die schon bekannten Formfaktoren beibehalten und lediglich die technologische Basis aktualisiert.

Der Mac mini hatte eine Verbesserung dringend nötig. Der schon etwas in die Jahre gekommene Grafikchip von Intel, der in den Kleinstrechnern keine besonders gute Figur machte, hat Apple gegen eine Modell von Nvidia ausgetauscht. Wie bei den MacBooks sorgt ein Geforce 9400M nun auch im Mac mini für zeitgemäße 3D-Performance. Zwar erreicht die im Chipsatz integrierte 3D-Grafik selbstverständlich nicht die Leistungswerte aktueller High-End-Lösungen, doch gegenüber der bisher verwendeten Intel-Technik ist der Nvidia Geforce 9400M ein Quantensprung. Leider stattet Apple den mini in der Standardkonfiguration nur mit 1 GByte Speicher aus, und auch der Preis von 599 Euro für die Einstiegsvariante ist gleich geblieben.

Die iMac-Familie steht nun auch auf Nvidia-Füßen. Wie beim Mac mini und den MacBooks kommt auch in den All-in-One-Modellen der Geforce 9400M zum Einsatz. Das Einstiegsmodell mit integriertem 20-Zoll-Display kostet 1099 Euro. Die größeren Varianten sind mit 24-Zoll-Monitor ab 1399 Euro erhältlich. Anders als von vielen Anwendern gehofft, kommt in den neuen iMacs keine Quad-Core-CPU zum Einsatz. Lediglich Zweikern-Prozessoren von Intel mit einer maximalen Taktfrequenz von 3,06 GHz stehen zur Auswahl. Auch müssen iMac-Käufer weiter mit einem spiegelnden Display leben. Eine Option mit Antireflxionsbeschichtung, wie beim MacBook Pro 17 Zoll, wird leider nicht angeboten.

Den Mac Pro stattet Apple ab sofort mit einer auf Nehalem-Mikroarchitektur basierenden Xeon-Prozessoren aus. Allerdings sind die CPUs der knapp 3000 Euro teuren Acht-Kern-Einstiegsvariante nur mit 2,26 GHz getaktet. Damit ist der neue Mac Pro bei einigen Tests langsamer als das 500 Euro günstigere Vorgängermodell mit 2,8 GHz schnellen Harpertown-Prozessoren. Nur in Verbindung mit für mehrere Rechenkerne optimierter Software bietet das neue Modell Vorteile in der Verarbeitungsgeschwindigkeit.

Für Anwender, denen der Mac mini zu schwach ist, der iMac zu sehr spiegelt und der Mac Pro zu teuer ist, hat Apple keine Desktop-Geräte im Programm. Man darf gespannt sein, ob der Hersteller diese starre Modellpolitik auch in Zukunft beibehält. Die rückläufigen Desktop-Verkaufszahlen, die der Hersteller im letzten Quartal zu verzeichnen hatte, könnten womöglich mit einem Mini-Tower gestoppt werden.

ZDNet.de Redaktion

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