Am Donnerstag haben IG Metall und Ver.di zu einem weiteren Warnstreik an allen 18 EDS-Standorten aufgerufen. Sie wollen damit erreichen, dass EDS sich an den Verhandlungstisch begibt, um über „Beschäftigungssicherung und die Sicherung von Arbeitsbedingungen“ zu sprechen sowie höhere Entgelte tarifvertraglich zu regeln.
Durch die Integration von EDS sollten in Deutschland zunächst 1400 Jobs wegfallen, davon 250 bei HP und 1150 bei EDS. HPs Deutschland-Chef Volker Smid hatte diese Zahlen im Februar jedoch nach oben korrigiert: Es seien 306 HP-Stellen hinzugekommen. Die EDS-Geschäftsführung plant außerdem, Standorte in Ludwigsburg, Leuna, Essen, Wuppertal und Köln zu schließen. Insgesamt beschäftigt der Konzern in Deutschland 13.000 Mitarbeiter, 8500 bei HP und 4200 beim übernommenen IT-Dienstleister EDS.
„Jeder Dritte soll entlassen werden, und das Management ist nicht einmal bereit, über vernünftige Lösungen zur Beschäftigungssicherung zu verhandeln. Stattdessen verharrt EDS in eiskaltem Schweigen und eskaliert den Konflikt“, wirft Juan-Carlos Rio Antas, Tarifexperte beim IG Metall Vorstand, dem Unternehmen vor.
Am Standort Rüsselsheim forderte Hans-Joachim Weis vom Vorstand der IG Metall während der Protestkundgebung statt Entlassungen Investitionen und Qualifizierungsmaßnahmen. Nur damit kann EDS seiner Ansicht nach als profitables Unternehmen erhalten werden. Unterstützung erhielten die Forderungen der Gewerkschaften aber auch von ungewohnter Seite: Der hessische CDU-Landtagsabgeordnete Patrick Burghardt schlug vor, die Verträge zwischen HP und dem Land Hessen zu überprüfen.
In den vergangenen Wochen hatten die EDS-Mitarbeiter bereits durch mehrere Warnstreiks und Aktionen versucht, auf ihre Forderungen aufmerksam zu machen. Am spektakulärsten war ein gemeinsamer Protest zusammen mit Alcatel-Lucent-Beschäftigten während der CeBIT, zu dem sich nach Gewerkschaftsangaben rund 1000 Menschen eingefunden hatten.
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