Was das Open Cloud Manifest wert ist

Die Liste klingt beeindruckend: AMD, Cisco, EMC, Juniper, Novell, SAP, Sun, Vmware und rund 25 weitere Firmen haben gestern unter Federführung von IBM das „Open Cloud Manifest“ unterschrieben. Sie wollen damit ein Zeichen setzen, dass Cloud Computing „so offen sein soll wie alle anderen IT Technologien.“

Vielsagend ist jedoch die Liste der Firmen, die sich nicht an dem Aufruf beteiligt haben: Amazon, Microsoft und Salesforce.com haben von vorneherein abgelehnt. Google stand zwar zunächst auf der Liste der Unterzeichner, sprang aber im letzten Augenblick wieder ab.

Microsoft gab seine Entscheidung erst vergangene Woche in einem Blog-Posting bekannt. Überraschend war die Absage aus Redmond jedoch nicht: Microsoft fühlte sich und seine Interessen offenbar von IBM nicht ernst genug genommen, da man das Dokument lediglich unterzeichnen sollte, sich jedoch nicht an seiner Ausarbeitung beteiligen durfte.

Amazon begründete seine Ablehnung damit, zu spät informiert worden zu sein. Andere, wie Salesforce.com und Oracle, wollten ebenfalls nicht mitmachen oder wurden gar nicht gefragt. Google sprang im letzten Augenblick ab – vielleicht nachdem man gesehen hatte, dass auch Amazon und Microsoft fehlten. Dafür kamen in letzter Minute AT&T sowie Red Hat dazu.

Unterm Strich fehlen alle Firmen, bei denen die Beschäftigung mit einem Cloud-Computing-Betriebssystem derzeit bereits weit gediehen ist, also Salesforce.com, Microsoft, Amazon und Google. Oracle fehlt ebenfalls und IBMs Erzrivale HP sowieso.

Salesforce.com begründet sein Fernbleiben gegenüber ZDNet.com so: „Wir unterstützen das Ziel der Interoperabilität von Cloud-Diensten und freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Unterzeichnern, wollen aber auch künftig mit Partnern wie Google, Amazon und Facebook arbeiten. Wir sind der Überzeugung, dass Cloud-Plattformen offener waren und es immer sein werden als ihre überholten Client-Server-Vorgänger, da das das beste für Kunden und das gesamte Cloud-Ökosystem ist.“

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ZDNet.de Redaktion

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