Deutschland ist SaaS-Entwicklungsland

Wenig überraschend ist, dass Customer Relationship Management (CRM) in allen drei Ländern die am häufigsten als SaaS genutzte Anwendung ist. Bereits an zweiter Stelle folgt jedoch – und das erstaunt – ERP. Auf den weiteren Plätzen liegen Kommunikations- und Kollaborationstools sowie Anwendungen für das Supply Chain Management (SCM).

Den Erfolg von CRM begründet Gartner mit der hohen Medienpräsenz von Firmen wie Salesforce.com. Außerdem umfassten CRM-SaaS-Anwendungen in der Regel eine größere Zahl von in mehreren Branchen oder Unternehmensbereichen genutzten Prozesse. Bei ERP- oder SCM-Angeboten sei dies nicht der Fall. Sie konzentrierten sich häufig auf branchen- oder firmenspezifische Abläufe.

Einer dieser noch recht unbekannten, aber erfolgreichen Anbieter ist Mamut. Er konzentriert sich auf den untersten Mittelstand – einen Bereich also, in dem die Vielfalt der Anforderungen in den einzelnen Branchen nicht so stark zum Tragen kommt. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben über 400.000 Kunden in 16 europäischen Ländern, vor allem in Skandinavien und Großbritannien. In Deutschland soll eine kürzlich geschlossene Kooperation mit Lexware den Bekanntheitsgrad erhöhen.

Myfactory bietet mit „Myfactory Business World“ ebenfalls eine ERP-Software im SaaS-Modell an. Sie ist für kleinere und mittelständische Unternehmen gedacht und wird laut Hersteller von über 1200 Kunden genutzt. Die SaaS-Angebote von Myfactory, zu denen neben ERP auch Produktionsplanung und -steuerung, ein Management-Informationssystem, Personalplanung sowie vor allem CRM gehören, verwenden insgesamt gut 10.000 Firmen.

Dass ähnliche Angebote für größere Firmen gefragt, aber schwer bereitzustellen sind, musste SAP durch die Kritik an seiner Mittelstandslösung „Business By Design“ immer wieder erfahren. Im Februar kursierten sogar schon Gerüchte über deren vorzeitiges Ende. Die wies Hans-Peter Klaey, als President SME für die Lösung zuständig, gegenüber ZDNet aber heftig zurück: „SAP Business By Design ist und bleibt ein strategischer Bestandteil unseres Mittelstandsportfolios und wird kontinuierlich weiterentwickelt.“

Die schon häufiger laut gewordene Kritik an der langsamen Markteinführung von Business By Design wies Klaey ebenfalls zurück: „Wir sind im Markt der erste Anbieter einer kompletten Lösung, welche die Unterstützung integrierter unternehmenskritischer Geschäftsprozesse im On-Demand-Modus für den Mittelstand ermöglicht.“ Dies erfordere besondere Sorgfalt bei der Entwicklung sowohl der Lösung als auch des Betriebs- und Geschäftsmodells. Die „kontrollierte Markteinführung“ werde wie geplant fortgesetzt.

Dem Erfolg von Salesforce.com bei der Bereitstellung von CRM als Software-as-a-Service (SaaS) haben die etablierten Wettbewerber nicht lange tatenlos zugesehen. Aber es dauerte eine Weile, bis sie annähernd Vergleichbares auf die Beine gestellt hatten. Im vergangenen Jahr machten jedoch beispielsweise CAS und Sage große Fortschritte in dieser Richtung.

Microsoft bietet Dynamics CRM 4.0 ebenfalls über eine ganze Reihe zertifizierter Partner als Service an. Dazu gehören etwa Itteliance, die Netzhaus AG, Pironet NDH, Vivio und Webmaxx. Ende 2008 kam HP dazu, im Februar 2009 ein von Impello gestaltetes und bei NTT Europe Online gehostetes Angebot.

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ZDNet.de Redaktion

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