Der Verwaltungsrat von Sun Microsystems hat am Samstag IBMs Übernahmeangebot abgelehnt. Wie das Wall Street Journal unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Quellen berichtet, zog IBM daraufhin seine Offerte von insgesamt etwa 7 Milliarden Dollar am Sonntag zurück. Allerdings sei nicht ausgeschlossen, dass der Deal dennoch stattfinde.
Sun habe eine Vereinbarung gekündigt, laut der Sun nur mit IBM über einen Kauf verhandeln dürfe, heißt es in dem Bericht. Der Verwaltungsrat sei gespalten: Während eine Gruppe um CEO Jonathan Schwartz den Verkauf an IBM befürworte, sei eine Fraktion um Suns Aufsichtsratsvorsitzenden und Mitgründer Scott McNealy dagegen. Dabei sei nicht einmal die Höhe des Angebots entscheidend – das WSJ spricht von 9,10 bis 9,40 Dollar je Aktie -, die Kritiker störe vielmehr, dass IBM sich einfach aus der Akquisition zurückziehen könnte. Eine Unternehmenssprecherin erklärte lediglich, Sun äußere sich grundsätzlich nicht zu Gerüchten und Spekulationen.
Analysten zufolge verfügen IBM und Sun über einen gemeinsamen Anteil von 65 Prozent am Markt für High-End-Unix-Server und von 42 Prozent am gesamten Servermarkt. Zudem beherrschen die beiden Unternehmen den Markt für Bandspeicher. Daher dürfte ein möglicher Zusammenschluss bei den Regulierungsbehörden auf starke Gegenwehr stoßen.
Sun soll schon länger nach einem Käufer gesucht haben. Erste Gerüchte über eine Übernahme durch IBM waren Mitte März aufgetaucht. In der vergangenen Woche war bekannt geworden, dass IBM-Anwälte in Vorbereitung auf einen Kauf die Geschäftsunterlagen von Sun prüften.
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