Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) startet am morgigen Mittwochabend eine eigene Mediathek. Unter www.ndr.de/mediathek finden sich Beiträge und Sendungen aus dem Fernseh- und Radioprogramm des NDR, die zeitunabhängig und kostenlos abgerufen werden können.
In der Mediathek werden redaktionell ausgewählte Sendungen empfohlen. Nutzer können sich mit Suche und Merkliste ein Programm zusammenstellen. Eine Stichwortsuche listet auf Wunsch passende Video- und Audiobeiträge auf.
Auch Livestreams des aktuellen Programms lassen sich aufrufen. Außerdem können Nutzer Sendungen weiterempfehlen. „Im Laufe der Zeit werden wir das Angebot weiter ergänzen und verbessern“, verspricht NDR-Intendant Lutz Marmor.
Der Rundfunkrat des Norddeutschen Rundfunks hatte dem Vorhaben Ende März zugestimmt. Damit wurde nach Angaben des Senders zugleich der bundesweit erste so genannte „Drei-Stufen-Test“ abgeschlossen. Im Rahmen dieses Tests, der auf freiwilliger Basis stattfand, hatte der NDR-Rundfunkrat vorab darüber zu befinden, inwieweit das Angebot „den demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnissen der Gesellschaft entspricht, in welchem Umfang es in qualitativer Hinsicht zum publizistischen Wettbewerb beitragen wird und welcher finanzielle Aufwand dafür erforderlich ist.“
ARD und ZDF hatten ihr Onlineangebot bereits vergangenes Jahr um eine Mediathek erweitert und damit die grundsätzliche Diskussion um die Internetkompetenzen der öffentlich-rechtlichen Sender erneut angeheizt. Das ZDF bietet inzwischen sogar eine Mobilversion an. Printmedien-Vertreter und private Rundfunkanstalten befürchten durch die Mediatheken eine Wettbewerbsverzerrung.
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