Oracle hat überraschend bekannt gegeben, dass es Sun Microsystems übernehmen wird. Die beiden Unternehmen haben eine verbindliche Vereinbarung getroffen, wonach Oracle pro Aktie 9,50 Dollar in bar bezahlt. Vorbehaltlich der Zustimmung durch die Sun-Aktionäre und der Aufsichtsbehörden soll die Transaktion noch in diesem Sommer abgeschlossen werden.
Das Gesamtvolumen der Übernahme beziffern Oracle und Sun auf 7,4 Milliarden Dollar beziehungsweise 5,6 Milliarden Dollar nach Abzug von Suns Barvermögen und Schulden. Oracle-Präsident Safra Catz verspricht sich von dem Zusammenschluss einen zusätzlichen Non-GAAP-Gewinn von mindestens 0,15 Dollar je Aktie im ersten Jahr. „Damit wäre die Sun-Übernahme profitabler als der Kauf von BEA, PeopleSoft und Siebel zusammen.“
Die Vorteile für die Kunden sieht Oracle-Präsident Charles Phillips unter anderem in geringeren Kosten für die Systemintegration. „Durch die Übernahme können wir Enterprise-Software mit Computing-Systemen für unternehmenskritische Anwendungen kombinieren“, schreibt Phillips in einem Brief an die Kunden. Unter der Bezeichnung „Applications to Disk“ wolle Oracle künftig integrierte Systeme anbieten, die auf Performance, Zuverlässigkeit und Sicherheit optimiert seien.
Nach Bekanntgabe der Übernahme stieg der Kurs der Sun-Aktie im vorbörslichen Handel um 35 Prozent von 6,69 Dollar auf 9,07 Dollar. Der Wert der Oracle-Aktie fiel hingegen um 4,51 Prozent auf 18,20 Dollar.
Mitte März waren erste Berichte aufgetaucht, wonach IBM Sun für einen Kaufpreis zwischen 6,5 und 8 Milliarden Dollar kaufen wollte. Demnach hatte Sun mit anderen Interessenten erfolglos verhandelt. Anfang des Monats schlug das Unternehmen IBMs Kaufangebot aus.
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