Der Mathematica-Schöpfer Stephen Wolfram hat auf einer Veranstaltung des Berkman Center der Universität Harvard seine neuartige Suchmaschine Wolfram Alpha erstmals öffentlich vorgeführt. Die von Wolfram als „Computational Knowledge Engine“ bezeichnete Suche soll im Laufe der nächsten Wochen den Betrieb aufnehmen.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Suchmaschinen wie Google berechnet Wolfram Alpha die Resultate. „Als würde man sich mit einem Experten unterhalten, versteht Wolfram Alpha, worum es bei der Suchanfrage geht“, erklärte Wolfram bei seiner Präsentation. Als Beispiele für Fragen nannte er das Molekülgewicht von Koffein oder die Lebenserwartung eines 40-jährigen.
Um die Ergebnisse berechnen zu können, nutzt Wolfram Alpha öffentliche und proprietäre Datenquellen. Die Berechnung an sich erfolgt mittels eines Algorithmus, der laut Wolfram fünf bis sechs Millionen Zeilen Mathematica-Code enthält. Zudem versuche Wolfram Alpha, die Eingaben des Nutzers zu verstehen, um unterschiedliche Bedeutungen von Begriffen zu erkennen. Als Beispiel nannte Wolfram „50 Cent“, was ein Musiker oder ein Geldbetrag sein könne.
Eventuell als Reaktion auf den neuen Suchkonkurrenten hat Google am Tag der Vorstellung von Wolfram Alpha eine Zusatzfunktion seiner Suchmaschine eingeführt, die öffentlich zugängliche Daten mehrerer US-Behörden grafisch aufbereitet und als interaktives Diagramm darstellt. Dazu gehören Statistiken über den CO2-Ausstoß in den USA oder Arbeitslosenzahlen. Laut Google-Produktmanager Ola Rosling basiert das neue Feature auf der Übernahme des Unternehmens Trendalyzer vor zwei Jahren.
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