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Softwareauswahl: Nicht nur Preise und Funktionen zählen

Von Beginn an müssten die richtigen quantitativen und qualitativen Ziele gesetzt und verfolgt werden, formuliert Oppermann. „Niemand wird abstreiten, dass softwareunterstützte Prozesse des Kundenmanagements die Informationssammlung und die Interaktion mit den Kunden erleichtern. Es ist aber problematisch, Erlöse auszuweisen und Ausgaben über mehrere Jahre hinweg abzugrenzen.“

Oppermann empfiehlt Firmen, trotz des angespannten wirtschaftlichen Umfelds ein ganzheitliches Bewertungsmodell zu nutzen. Der Analyst greift damit Anregungen anderer Experten auf, die hinsichtlich der ERP-Auswahl ähnliche Forderungen erheben.

Marcel Siegenthaler, Dozent an der Fachhochschule Nordwestschweiz und Berater bei der Schmid + Siegenthaler Consulting GmbH, warnt etwa davor, dass Firmen sich bei der Auswahl eines ERP-Anbieters verzetteln: Von einer Vielzahl an Anbietern Feature- und Funktionslisten abzufragen, gehe in die falsche Richtung. Andererseits sieht er die Gefahr, dass Firmen, die nur ein paar große und bekannte Softwarehäuser in die Vorauswahl aufnehmen, „genau die Anwendung übersehen, die ideal für sie wäre“.

Wie lässt sich diese Zwickmühle auflösen? „Neben den technischen Fakten ist der Kontakt von Mensch zu Mensch sehr wichtig“, so Siegenthaler. Als persönliche Ratgeber eignen sich Unternehmen mit gleichen oder ähnlichen Geschäftszielen sowie Mitarbeiter, die schon bei anderen Unternehmen Erfahrungen gesammelt und die Einführung einer vergleichbaren Software erlebt haben.

Einen weiteren Aspekt nennt Dieter Große-Kreul, Geschäftsführer des ERP-Anbieters Agresso: „Eine Software sollte nicht nur in puncto Zukunftssicherheit auf Herz und Nieren geprüft werden. Vielmehr sollten Eigenschaften wie die Anpassungsfähigkeit und die Kosten-Nutzen-Betrachtung bei der Auswahl im Vordergrund stehen.“

Große-Kreul hält im ZDNet-Video-Interview neben dem vielbeschworenen IT-Business-Alignment vor allem die Wandlungsfähigkeit einer Software für ein wichtiges Kriterium: Das heißt, dass „Unternehmen eine Software selbständig an ihre Betriebsgegebenheiten anpassen können“ – und dass neben den Anschaffungskosten auch die laufenden Kosten in die Gesamtkalkulation einfließen.


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ZDNet.de Redaktion

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