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MSI Wind U115 Hybrid: 12-Stunden-Netbook mit Schwächen

Das U115 Hybrid basiert auf etwas anderen Komponenten als andere Notebooks: Statt des Intel Atom N270 kommt der Atom Z530 zum Einsatz. Er läuft zwar ebenfalls mit 1,6 GHz und Hyperthreading, seine TDP und damit der Stromverbrauch ist etwas geringer (2,2 statt 2,5 Watt). Einen größeren Anteil an den Stromsparbemühungen hat der US15W-Chipsatz (Poulsbo), der anstelle des sonst eingesetzten 945GM verbaut ist.

Der größte Unterschied des U115 zu anderen Netbooks liegt aber im Massenspeicher: MSI setzt auf eine Kombination aus 8-GByte-SSD und 160-GByte-Festplatte. Letztere kann im Batteriemodus abgeschaltet werden, um Energie zu sparen. Niedrigen Stromverbrauch und hohe Kapazität vereint das U115 damit unter einem Dach.

Die Deaktivierung der Festplatte (Fn + F10) bringt in der Praxis deutlich mehr Laufzeit. Statt gut acht Stunden lässt sich das Netbook mehr als zwölf Stunden abseits der Steckdose betreiben. Die größte Stärke des U115 Hybrid ist leider auch seine größte Schwäche. Auf dem SSD sind im Auslieferungszustand nämlich nur noch 1,4 GByte frei, nach Installation der Windows-Updates bleiben nur noch 200 MByte – für das vorinstallierte Windows XP Service Pack 3 zu wenig. Manchmal friert das OS für längere Zeit (20 Sekunden) ein.

Letztlich bleibt dem Anwender nur, selbst Hand anzulegen und die Windows-Installation zu schrumpfen. Relativ einfach geht das durch die Deaktivierung der Hibernate-Funktion (bringt 1 GByte). Etwas problematischer ist dagegen die Deinstallation von Windows-Komponenten wie .NET Framework, da diese möglicherweise von Anwendungen benötigt werden. Wer das OS ganz neu aufspielen möchte, kann auch die Recovery-Partition löschen. Zum Thema XP abspecken gibt es im Internet zahlreiche Anleitungen.

Doch egal, welche Tricks man anwendet, – eine Windows-Installation wächst mit der Zeit. Die 8-GByte-SSD ist einfach zu knapp dimensioniert. Der Preis von 569 Euro fordert hier seinen Tribut.

Leistung der Massenspeicher (Crystal Diskmark 2.2)

SSD Festplatte
Sequential Read 69,53 MByte 71,57 MByte
Sequential Write 23,94 MByte 70,38 MByte
Random Read 512 KByte 67,98 MByte 31,59 MByte
Random Write 512 KByte 6,92 MByte 25,58 MByte
Random Read 4 KByte 7,98 MByte 0,48 MByte
Random Write 4 KByte 0,10 MByte 1,26 MByte

Die SSD hilft nicht nur beim Stromsparen, sondern sorgt auch für höhere Performance: Insbesondere bei den praxisrelevanten zufälligen Lesezugriffen lässt der Flashspeicher die eingebaute Festplatte weit hinter sich. Daher bootet das vorinstallierte Windows XP Home Service Pack 3 in nur 25 Sekunden bis zum Log-in-Screen. Andere Netbooks brauchen dafür 40 Sekunden. Auch der Log-in selbst, bei dem zahlreiche Programme geladen werden, geht spürbar flotter. Beim Schreiben macht die SSD zwar keine gute Figur, bei Netbook-typischen Nutzungsszenarien fällt dies aber kaum ins Gewicht.

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ZDNet.de Redaktion

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