Deutsche Telekom streicht 3000 Stellen bei T-Systems

Bei der Deutschen Telekom drohen betriebsbedingte Kündigungen größeren Ausmaßes. Wie die Financial Times Deutschland berichtet, will der Chef der angeschlagenen Telekom-Geschäftskundensparte T-Systems, Reinhard Clemens, bis zum Ende dieses Jahres in Deutschland rund 3000 Stellen streichen. Etwa die Hälfte der betroffenen Mitarbeiter könne auf ein sozial abgefedertes Ausscheiden aus dem Konzern hoffen. Allerdings seien die Verhandlungen zwischen Management und Arbeitnehmervertretern noch im Gang. Rund 1500 Beschäftigte müssten hingegen mit betriebsbedingten Kündigungen rechnen.

Mit dem Stellenabbau reagiert die Telekom auch auf die schlechten Bilanzzahlen des ersten Quartals diesen Jahres. Demnach ist das Unternehmen mit rund einer Milliarde Euro ins Minus gerutscht. Vor einem Jahr hatte die Telekom noch rund 900 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet.

Verantwortlich für das schlechte Ergebnis sei das schleppende Auslandsgeschäft – vor allem bei den Mobilfunkgesellschaften in den USA, Großbritannien und Polen, das unter anderem „auf das eingetrübte konjunkturelle Umfeld und ein verschärftes Wettbewerbsumfeld sowie in den europäischen Gesellschaften deutlich veränderte Wechselkurse“ zurückzuführen sei. Auch hätten Abschreibungen in Höhe von 1,8 Milliarden Euro bei der britischen Mobilfunktochter T-Mobile UK zu dem Verlust geführt.

Obschon die Zahlen ein gemischtes Bild zeigten, sei der Konzern vergleichsweise stabil aufgestellt, so Telekom-Chef René Obermann. Der Umsatz stieg um 6,2 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro, was vor allem auf den Beitrag der griechischen Telefongesellschaft OTE zurückzuführen ist, die seit Februar in die Telekom-Bilanz einbezogen ist. Das bereinigte EBITDA stieg um 2,7 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Ohne Einbeziehung von OTE ergibt sich im ersten Quartal ein Umsatz von 15 Milliarden Euro und ein bereinigter EBITDA-Rückgang von 4,8 Prozent auf 4,5 Milliarden Euro.

Die Telekom hatte bereits vor gut zwei Wochen einige vorläufige Zahlen veröffentlicht und zugleich überraschend die Prognose für das Gesamtjahr gesenkt.

ZDNet.de Redaktion

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