Premiere wird sein Programm nur noch bis Ende Juni ausstrahlen. Ab dem 1. Juli kommt stattdessen ein neues Angebot unter dem Namen Sky. Das gab der Pay-TV-Sender heute in einer Presseerklärung bekannt. Außerdem plant das Unternehmen, den Firmennamen in Sky Deutschland AG zu ändern. Letzteres bedarf jedoch der Zustimmung der Aktionäre auf der nächsten Hauptversammlung.
Details zur neuen Preis- und Angebotsstruktur will Premiere allerdings erst Anfang Juni nennen. Bisher ließ der Vorstandsvorsitzende Mark Williams nur verlauten, dass es ab Juli zahlreiche Verbesserungen geben werde. Ferner teilte das Unternehmen mit, dass die heutige Entscheidung keinen Einfluss auf existierende Kundenverträge habe. Daraus lässt sich schließen, dass große Teile des bisherigen Angebots unverändert unter neuem Namen weitergeführt werden. Wenn sich das Angebot signifikant ändert, haben bestehende Abonnenten zum 1. Juli ein Sonderkündigungsrecht.
Der Bezahlfernsehsender steht unter massivem Druck, endlich schwarze Zahlen zu schreiben. Dies soll bis spätestens 2011 erreicht werden. Der neue Großaktionär News Corporation musste bereits kurz nach dem Zusammenbruch des Kirch-Imperiums seine Beteiligung an Premiere zu 100 Prozent abschreiben. Trotzdem stieg die News Corporation Ende 2008 erneut bei Premiere ein und hält mittlerweile über 30 Prozent der Aktien. Ferner sind inzwischen alle strategischen Führungspositionen durch den neuen Großaktionär neu besetzt worden.
Im ersten Quartal 2008 musste Premiere erneut ein negatives EBITDA von 29,8 Millionen Euro bekanntgeben. Im Vorjahresquartal war ein positives EBITDA von 2,9 Millionen Euro erwirtschaftet worden. Der Konzernverlust betrug zuletzt 80,0 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte das Unternehmen nur 28,1 Millionen Euro verloren.
Die Abonnentenzahlen waren trotz Schließung einer Sicherheitslücke Ende 2008 rückläufig. Am 31. März 2009 zählte Premiere 2,371 Millionen direkte Abonnenten. Am 1. Januar 2009 konnten noch 2,399 Millionen Abonnenten ausgewiesen werden. Die Sicherheitslücke hatte dazu geführt, dass zahlreiche Zuschauer das Premiere-Programm sahen, ohne ein Abonnement abgeschlossen zu haben. Premiere hatte darauf gehofft, einen Teil der Schwarzseher als Abonnenten gewinnen zu können.
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