Sony Ericsson braucht mindestens 100 Millionen Euro frisches Kapital. Das hat eine Sprecherin des Mutterkonzerns Sony heute in Tokio mitgeteilt.
Schon in der vergangenen Woche hatte Sonys Finanzchef Nobuyuki Oneda mehrere Möglichkeiten genannt, um den Kapitalbedarf zu decken. In Frage kämen etwa ein Bankkredit oder eine Finanzspritze durch die beiden Mutterkonzerne.
Ericsson-CEO Carl-Henric Svanberg hatte dem defizitären Handy-Joint-Venture bereits Anfang Mai Unterstützung für den Notfall versprochen. Auch Sony erklärte, man sei darauf vorbereit, Kapital zur Verfügung zu stellen.
Nach Schätzungen des japanischen Finanzdienstleisters Nomura müssen Sony und Ericsson in diesem Jahr ihr gemeinsames Handygeschäft mit jeweils 500 Millionen Dollar unterstützen. Zu einer ähnlichen Einschätzung kommen Analysten der Investmentbank JP Morgan, die einen Jahresverlust von einer Milliarde Dollar für Sony Ericsson erwarten.
Im ersten Quartal hatte der derzeit viertgrößte Handyhersteller der Welt einen Fehlbetrag von 293 Millionen Euro verbucht und daraufhin sein Sparprogramm ausgeweitet. Als Ursache nannte das Unternehmen eine anhaltend schwache Nachfrage und einen Lagerabbau im Einzelhandel sowie in den Vertriebskanälen. Berichte, wonach Ericsson über einen Rückzug aus dem gemeinsamen Handygeschäft mit Sony nachdenke, hatte der schwedische Telekommunikationsausrüster Ende März zurückgewiesen.
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