Abschreibungen lassen Vodafone-Gewinn um 54,4 Prozent einbrechen

Die Vodafone Group hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 2009 einen Gewinnrückgang um 54,4 Prozent auf 3,08 Milliarden britische Pfund hinnehmen müssen. Hauptgrund dafür waren Abschreibungen in Höhe von 5,9 Milliarden Pfund in Spanien, der Türkei und Ghana, wie der nach Umsatz weltgrößte Mobilfunkkonzerns heute in London bei der Vorstellung seiner Jahresbilanz (PDF) mitteilte.

Durch Zukäufe in Indien, Italien und Spanien stieg der Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 15,6 Prozent auf 41 Milliarden Pfund an. Auf organischer Basis ging er jedoch um 0,4 Prozent zurück. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wuchs um zehn Prozent auf 14,5 Milliarden Pfund.

Für das kommende Jahr kündigte Vodafone an, sein Sparprogramm zu beschleunigen. Schon 2010 sollen über 65 Prozent der geplanten Einsparungen von einer Milliarde Pfund erreicht werden. Das Unternehmen peilt im Fiskaljahr 2010 einen operativen Gewinn zwischen 11 und 11,8 Milliarden Pfund an.

Vodafone Deutschland hat nach der im Mai 2008 abgeschlossenen Komplettübernahme von Arcor erstmals ein konsolidiertes Ergebnis für den Gesamtkonzern ausgewiesen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte das Düsseldorfer Unternehmen trotz eines Zugewinns von über einer Million Mobilfunkkunden einen Umsatzrückgang um 3,2 Prozent auf 9,412 Milliarden Euro. Das EBITDA fiel mit 3,672 Milliarden Euro 2,7 Prozent geringer aus als im Geschäftsjahr 2008.

Der gesamte Service-Umsatz über alle Sparten schrumpfte gegenüber dem Vorjahr um 2,5 Prozent auf 9,036 Milliarden Euro. Von dem Rückgang waren der Festnetz- und Mobilfunkbereich gleichermaßen betroffen. Letzterer sorgte mit 35,471 Millionen Kunden für einen Umsatz von 6,921 Milliarden Euro (minus 2,7 Prozent). Das Festnetzsegment steuerte 2,116 Milliarden Euro zum Gesamtumsatz bei (minus 2,1 Prozent). Die Zahl der DSL-Kunden (inlusive Wholesale) kletterte um 575.000 auf 3,221 Millionen (plus 21,7 Prozent).

Die Datenumsätze ohne SMS und MMS legten um 20,8 Prozent auf 960 Millionen Euro zu. Dafür ging der Umsatz pro Kunde im Jahresvergleich um 10,7 Prozent auf 16,40 Euro zurück.

Im Geschäftsjahr 2009 stieg das Telefonie-Gesamtvolumen auf 46,706 Milliarden Minuten, was einem Plus von 11,2 Prozent entspricht. Damit hat jeder Vodafone-Kunde pro Monat durchschnittlich 111,5 Minuten mit dem Handy telefoniert. Außerdem nutzten 8,202 Millionen Menschen UMTS-Dienste per Handy oder Notebook (plus 40,5 Prozent).

ZDNet.de Redaktion

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