Traurig sieht für Google die des Marktforschungs- und Dienstleistungsunternehmens Koreanclick für Statistik für Korea aus. In dem internetaffinen Land schafft es der weltweite Marktführer nicht mal unter die Top-Ten der Websites. Wenn Koreaner im Internet suchen, dann vorzugsweise mit Naver. Die Site kam im April 2009 auf eine Reichweite von über 96 Prozent. Zweite Anlaufstelle für die Internetnutzung ist Daum.net (fast 90 Prozent Reichweite).
Auch in Russland kämpft Google seit langem um Aufmerksamkeit und Marktanteile. Einen Schub sollte die Übernahme des Werbedienstes Begun bringen. Sie platzte nach monatelangen Kartellquerelen im Oktober 2008 allerdings. Damit bleibt zunächst alles beim Alten: Yandex bleibt zunächst die populärste Seite in Russland.
Allerdings hat sich Google nach Zahlen mancher Marktforscher inzwischen an Rambler und Mail.ru vorbeigeschoben. Andere sehen den amerikanischen Konzern dagegen nach wie vor hinter den drei russischen Anbietern auf Platz vier. Ein Vergleich fällt schwer, ist doch nicht immer klar angegeben, wie Marktanteile definiert werden: Nur nach der Zahl der Suchanfragen oder nach der Zahl der Site-Besucher insgesamt.
Die russischen Platzhirsche sichern sich ihren Vorsprung nach Ansicht von Beobachtern bislang noch durch die Beherrschung der für Google scheinbar schwierigen kyrillische Buchstaben und die bessere Kenntnis der regionalen Gegebenheiten. Zumindest Yandex will sich darauf aber nicht ausruhen, denn beides lässt sich schließlich lernen und ist für Google daher kein unüberwindbares Hindernis.
Yandex baut Position in Russland aus
Yandex baut mit der kontinuierlichen Erweiterung seines Angebotes vor. Neu sind etwa eine Bildersuche, ein Bereich speziell für die Suche nach Gebrauchtwagen oder Yandex Timetable. Dieser Dienst liefert sowohl für PCs als auch mobile Geräte Fahrpläne von Lokalbahnen der wichtigsten russischen Großstädte.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Yandex immerhin einen Gewinn von 300 Millionen Dollar. Über 85 Prozent der Einnahmen stammten von textbasierenden Anzeigen. Zum Vergleich: Google verbuchte alleine im ersten Quartal 2009 weltweit einen Gewinn von 1,42 Milliarden Dollar. Die Yandex-Erfolgsstory basiert vor allem auf dem schnell wachsenden russischen Markt: Die monatliche Zahl der Inserenten erhöhte sich um 50 Prozent.
Baidu ist Marktführer in China
In China ist Google ebenfalls im Hintertreffen: Der Marktführer dort heißt Baidu. Je nach Quelle kommt Baidu in China auf Marktanteile zwischen 60 und über 75 Prozent. Der Konzern legte Ende April für ihn ebenfalls erfreuliche Quartalszahlen vor: Der mit Werbung erzielte Gewinn stieg um über 30 Prozent auf rund 22 Millionen Euro. Der Umsatz legte um über 40 Prozent auf rund 89 Millionen Euro zu.
Damit ist das Unternehmen trotz der Marktführerschaft in seinem Land weltweit gesehen nach wie vor ein kleiner Fisch – auch wenn es laut den Comscore-Marktforschern im Dezember 2008 auf der Rangliste der weltweit meistbesuchten Seiten immerhin Platz 14 belegte.
Diese Position könnte sich rasch auch in finanziellen Erfolg ummünzen lassen. Allerdings müssten dazu auch westliche Unternehmen, die sich um chinesische Kunden bemühen, den Anbieter als verlässlichen Geschäftspartner sehen. Und das scheint heute nicht immer der Fall zu sein.
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