United Internet hat über seine Tochter 1&1 heute einen Vertrag über den Kauf von Freenets DSL-Geschäft sowie eine Vereinbarung über die präferierte Zusammenarbeit im Vertrieb von DSL-Produkten bis mindestens 2014 geschlossen. Der Kaufpreis beträgt rund 123 Millionen Euro. Die Transaktion unterliegt den üblichen aufschiebenden Bedingungen, insbesondere der Genehmigung durch das Bundeskartellamt.
United Internet will für die Geschäftsanteile der Freenet Breitband GmbH 70 Millionen Euro in bar zahlen, der Restbetrag wird in Aktien beglichen. Alternativ kann die gesamte Summe in bar geleistet werden. Der Kaufpreis, der zum überwiegenden Teil nach Abschluss der Kundenmigration fällig wird, basiert auf einer Bewertung des Kundenbestands und ist damit von der zum Migrationsabschluss gelieferten Anzahl von Kundenverträgen abhängig. Ziel ist es Freenet zufolge, die Kundenverträge bis zum Jahresende 2009 technisch zu migrieren.
1&1 übernimmt im Zuge der Akquisition alle „FreenetDSL“- und „FreenetKomplett“-Verträge. Kunden, die von verbundenen Unternehmen beziehungsweise von Freenets Wholesale-Partnern betreut werden, verbleiben bei Freenet. Nach Schätzungen werden zum Zeitpunkt der Migration etwa 700.000 DSL-Verträge an 1&1 übergehen.
„Dank der langjährigen Konsolidierungserfahrung beider Unternehmen werden unsere Kunden vom Vertragsübergang nichts spüren“, sagt Christoph Vilanek, Vorstandsvorsitzender der Freenet AG. „Mit dieser Transaktion setzen wir weiterhin konsequent unsere Strategie zur Konzentration auf Mobilfunk und mobiles Internet um.“ Außerdem werde Freenet in seinen rund 1000 Mobilcom-Debitel-Shops 1&1-DSL-Produkte präferiert vertreiben.
„Neben der Übernahme der DSL-Kundenverträge begründen wir eine langfristige Vertriebspartnerschaft und sichern 1&1 so den Zugang zu einem der leistungsstärksten Vertriebskanäle Deutschlands“, erklärte United-Internet-Vorstand Ralph Dommermuth. Von der Kooperation verspreche er sich etwa 500.000 DSL-Neukunden in den nächsten fünf Jahren.
Vor zwei Jahren hatte sich Freenet noch gegen eine Aufspaltung seines Mobilfunk- und Breitbandgeschäfts gewehrt. Den Interessenten United Internet und Drillisch erteilte der Provider im Oktober 2007 nach monatelagen Verhandlungen eine Absage.
United Internet und Drillisch hatten sich zu gleichen Anteilen in dem Gemeinschaftsunternehmen MSP-Holding zusammengeschlossen, um die Übernahme voranzutreiben. Drillisch hätte nach einer erfolgreichen Übernahme das Mobilfunk-Serviceprovidergeschäft von Freenet weitergeführt. Das DSL-Geschäft sollte an United Internet gehen.
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