Das Forschungszentrum Jülich weiht heute offiziell in einem Festakt mit der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Annette Schavan (CDU), und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidenten Jürgen Rüttgers (CDU) Europas ersten Supercomputer der Petaflops-Klasse ein. Das IBM-System namens „Jugene„, finanziert zu gleichen Teilen vom Bund und vom Land Nordrhein-Westfalen, wird vom Forschungzentrum Jülich im Rahmen des „Gauß Centre for Supercomputing“ (GCS) betrieben.
Der ausgebaute Supercomputer erreicht eine Spitzenrechenleistung von bis zu 1 Petaflops, also von bis zu einer Billiarde oder 10 hoch 15 Rechenoperationen pro Sekunde. Er ist damit so leistungsstark, dass er eine Million Mal eine Milliarde Berechnungen pro Sekunde ausführen kann.
Die rund 295.000 Prozessoren des neuen Supercomputers finden in 72 telefonzellengroßen Schränken in der Rechnerhalle des Jülicher Forschungszentrums Platz. Sein Arbeitsspeicher beträgt rund 144 TByte. Zusammen mit den anderen Jülicher Supercomputern hat er Zugriff auf rund 6 Petabyte Festplattenspeicher. Das entspricht dem Speicherplatz von über einer Million DVDs.
In der Rangliste der weltweit schnellsten Supercomputer würde der Rechner nach jetzigem Stand voraussichtlich einen Platz unter den fünf schnellsten Systemen weltweit einnehmen. Die Veröffentlichung der nächsten Top-500-Liste wird für Juni 2009 erwartet.
„Supercomputer sind eine universelle Schlüsseltechnologie und bieten uns einen völlig neuen Zugang zur Lösung der komplexesten wissenschaftlichen Probleme“, sagt Achim Bachem, Vorstandsvorsitzender des Forschungszentrums. „IBM und das Forschungszentrum Jülich arbeiten eng und erfolgreich zusammen. Sie bieten den europäischen Wissenschaftlern die besten Werkzeuge für ihre Forschung.“
Jugene wird von internationalen und nationalen Forscherteams für herausgehobene Problemstellungen und Simulationen in den Wissenschaftsbereichen Physik, Chemie, Biologie, Astronomie, Materialwissenschaften und Umweltwissenschaften eingesetzt. So hilft der Superrechner beispielsweise dabei, die Schadstoffausbreitung in Boden und Grundwasser besser zu verstehen oder das Verhalten von Biomolekülen nachzuvollziehen.
Neben Jugene weiht das Forschungszentrum Jülich auch den Clustercomputer „Juropa“ und den Fusionsrechner „HPC-FF„. Beide Supercomputer sind technisch verwandt und lassen sich bei Bedarf zusammen betreiben.
Juropa besteht aus 2208 Rechenknoten mit je zwei Intel-Xeon-X5570-CPUs und 52 TByte Hauptspeicher. Er erreicht eine Gesamtrechenleistung von bis zu 207 Teraflops. Die 1080 Rechenknoten des HPC-FF mit denselben Prozessoren und 24 TByte RAM schaffen maximal 101 Teraflops.
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