Die Zahl der Nutzer, die über die Google-Suche auf Nachrichten-Web-Sites und Blogs kommen, nimmt ständig zu. Diese Besucher bekommen aber nur wenig vom Gesamtauftritt des Angebots mit. Die Folge: Die Leserbindung wird schwächer.
Für die traditionellen Strukturen in der Medienlandschaft ist das tödlich. Warum? In jeder regelmäßig erscheinenden Publikation gibt Artikel, die von vielen gelesen werden und Artikel, die nur eine kleine Minderheit der Leser interessiert. Die meisten gehören zur zweiten Kategorie. In der Regel tippen sich die Autoren zu ihren Spezialthemen die Finger wund, immer in der Hoffnung, einmal eine bahnbrechende Geschichte zu schreiben. Oder anders gesagt: Sie werden dafür bezahlt, es immer wieder zu versuchen.
Letzten Endes bezahlt ihr Verlag sie im Wesentlichen für die Geschichten, die kaum einen interessieren. Herb Caen, Pulitzer-Presiträger und bekannter Kolumnist aus San Francisco, hielt es bereits für einen Erfolg, wenn er pro Woche wenigstens eine gute Kolumne schaffe. Nun sind aber die wenigsten Journalisten Pulitzer-Preisträger.
Im traditionellen Geschäftsmodell der Medien bezahlten die Leser also durch Werbung und Abonnements für alle Artikel. Auch für die, die sie langweilig fanden oder überhaupt nicht gelesen haben. Kommen Leser (also Traffic) aber fast ausschließlich durch PageRank und Suche zustande, und der Traffic jedes Artikel wird unverzüglich vermarktet, erzielen die Verlage nur mit den meistbesuchten Seiten Umsätze. Die Spur des Geldes ist deutlicher ablesbar als je zuvor – und die Verleger folgen ihr, indem sie die Produktion sicherer Hits forcieren.
Der Journalismus steht vor dem Abgrund, weil Journalisten und ihre Verleger die Furcht davor lernen, Risiken einzugehen. Einerseits werden viele Geschichten nicht geschrieben, weil man glaubt, sie würden nicht gelesen. Andererseits werden viele Geschichten nur deshalb geschrieben, weil Autor und Verleger glauben, sie werden gelesen. Andere Kriterien treten immer weiter in den Hintergrund.
Es lassen sich sicher kreative Wege finden, um dieser Erosion des Journalismus zu begegnen. Schließlich wurde das Erzählen einer guten Geschichte von der Gesellschaft schon immer honoriert. Außerdem lässt sich Schaffenskraft nicht so einfach einsperren, sie sucht sich schon ihre Wege. Und schließlich ist es ja auch nicht per se schlecht, dass Autoren unmittelbar erfahren, ob ihren Lesern einer ihrer Texte gefallen hat – oder eben auch nicht.
Letzten Endes wird das herkömmliche Geschäftsmodell für den Journalismus aber in sich zusammenfallen müssen, bevor es für das Web neu aufgebaut werden kann. Und Google alleine ist an der Misere auch nicht Schuld. Angebote wie Craigslist (vor allem in den USA) oder Paperball sowie die zahllosen anderen Seiten, die lediglich News aggregieren und nach Beliebtheit auflisten, haben ebenfalls ihren Teil dazu beigetragen, indem sie die oben genannten Effekte noch verstärken.
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