Bitkom: Schmalband-Internet wird kaum noch genutzt

Die Internetnutzung per Analog- oder ISDN-Anschluss spielt in Deutschland fast keine Rolle mehr. Die Summe der Einwahlminuten per Schmalband ist 2008 gegenüber dem Vorjahr um 70 Prozent auf 10 Milliarden Minuten geschrumpft. Nach Berechnungen des Bitkom auf Basis aktueller Zahlen der Bundesnetzagentur wird sich die schmalbandige Internetnutzung 2009 erneut halbieren.

Seit dem Höchststand mit 127 Milliarden Minuten im Jahr 2001 sinkt dieser Wert kontinuierlich. Der Hauptgrund dafür liegt laut Bitkom im schnellen Ausbau der Breitband-Infrastruktur.

„Schmalbandige Internetanschlüsse sind in Deutschland ein Auslaufmodell“, sagt Bitkom-Präsident August-Wilhelm Scheer. „Stattdessen ist in den vergangenen Jahren die Zahl der Breitbandanschlüsse sehr schnell gewachsen und das Datenvolumen per Breitband sogar exponentiell gestiegen.“

Anfang 2009 hatten dem Branchenverband zufolge drei Viertel aller deutschen Haushalte einen Internetzugang, fast 60 Prozent verfügten über einen Breitbandanschluss. Zu diesen schnellen Zugängen zählen laut EU-Definition alle Anschlüsse, die mehr als 128 KBit/s übertragen. In Deutschland gibt es jedoch praktisch keine Breitband-Angebote unter 384 KBit/s.

Breitbandanschlüsse werden heute fast ausschließlich mit einem Pauschal- oder Volumentarif angeboten. Zeitbasierte Tarife gibt es meist nur noch für Mobilfunkkunden, die gelegentlich per Handy ins Netz wollen. Viele PCs sind daher kontinuierlich online.

Aus diesem Grund wird die Internetnutzung von Breitbandtechnologien wie DSL, Kabel oder UMTS nicht in Minuten, sondern anhand der übertragenen Datenmengen gemessen. Das Datenvolumen stieg laut Bitkom im vergangenen Jahr um 50 Prozent auf fast 2,5 Milliarden GByte. Das entspricht der Datenmenge von rund 3,6 Milliarden CD-ROMs, die nebeneinander aufgestellt eine Strecke von 4300 Kilometern ergäben.

Für 2009 erwartet der Bitkom eine erneute Steigerung des Datenvolumens um rund 50 Prozent. 2006 waren nur 1,1 Milliarden GByte per Breitband übertragen worden, 2001 nur 30 Millionen GByte. Scheer: „Zur starken Zunahme des übertragenen Datenvolumens sorgen nicht nur die vielen neuen Breitbandanschlüsse, sondern auch neue und datenintensive Anwendungen wie Fernsehen, Videodownloads, Foto- und Videoangebote, Web-2.0-Plattformen sowie Internetradio.“

ZDNet.de Redaktion

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