Studie: Unified Communications bleibt oft Stückwerk

56 Prozent der deutschen Unternehmen hat bereits eine Unified-Communications-Lösung im Einsatz oder plant deren Einführung, so das Ergebnis einer Studie des Marktforschungsunternehmens Berlecon Research im Auftrag von Aastra, Cisco und Damovo. Bei einem weiteren Viertel wird Unified Communications (UC) intensiv diskutiert. Ein Fünftel hat kein Interesse. Für die repräsentative Studie befragte das Berliner Analysten- und Beratungshaus ITK-Verantwortliche und CIOs in Unternehmen ab 200 Mitarbeitern.

Von einer Unified-Communications-Lösung erwarten sich die Befragten vor allem bessere Kommunikation mit Kunden (73 Prozent) sowie die effizientere Vernetzung der Mitarbeiter untereinander (68 Prozent). Wichtiger Grund für die Einführung ist daher auch die Optimierung von Geschäftsprozessen, um die Reaktionsgeschwindigkeit zu verbessern (67 Prozent). Die Hälfte der Unternehmen führt UC aber auch ein, um Kosten zu sparen. Entsprechendes Potenzial sehen die Befragten durch die Konsolidierung der ITK-Infrastruktur und die Beschleunigung ihrer Geschäftsabläufe.

Die Hälfte der Unternehmen, die UC auf verschiedenen Gebieten einsetzt oder die Nutzung plant, verzichtet vorerst auf die Integration von Office-Programmen, Groupware und betriebswirtschaftlicher Standardsoftware. Das wundert die Analysten: Die dazu notwendige Flexibilität und Integrationsfähigkeit bringe Unified Communications ihrer Ansicht nach von Haus aus mit.

„Der technische Unterbau in Form einer IP-basierten Infrastruktur ist in vielen Unternehmen heute bereits vorhanden. Nun stehen die nächsten Schritte an, indem die Einzellösungen miteinander verbunden werden und gleichzeitig eine Integration in die unternehmenskritischen Applikationen erfolgt“, sagt Andreas Latzel, Deutschland-Geschäftsführer der Aastra-DeTeWe-Gruppe. „Dann kann beispielsweise eine Telefon-, Video- oder Webkonferenz direkt aus einer Office-Anwendung oder aus dem ERP-System heraus gestartet werden.“

Ausgebremst werden Unified-Communications-Projekte durch Budget-Restriktionen aufgrund der aktuellen Wirtschaftslage (36 Prozent). Insgesamt sehen 40 Prozent die Einführung von Unified-Communications-Lösungen mit erheblichen Kosten verbunden. Ein weiteres Drittel hat zudem Respekt vor dem Aufwand, der durch die notwendige Veränderung der Kommunikationskultur entsteht.

Dementsprechend sieht Berlecon kurzfristig umsetzbare Lösungen, mit denen sich drängende Anforderungen bewältigen lassen, bereits häufig im Einsatz. Unternehmensweite Lösungen erforderten nach Ansicht der Analysten jedoch Überzeugung und ein langfristiges Engagement der obersten Führungsebene.

In der Mehrzahl der Fälle (82 Prozent) sind heute jedoch noch die ITK-Abteilungen die treibende Kraft bei der Einführung von Unified-Communications-Lösungen. Die Entscheidungen über die finanzielle, technische und organisatorische Umsetzung treffen jedoch überwiegend das Management und die Geschäftsführung (87 Prozent).

ZDNet.de Redaktion

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