Einer Studie von ABI Research zufolge haben Handyhersteller im ersten Quartal weltweit 255,6 Millionen Geräte verkauft, 35 Millionen weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Dies entspricht einem Rückgang von 11,9 Prozent. Gegenüber dem vierten Quartal 2008 sanken die Absatzzahlen sogar um 20 Prozent.
Rückläufige Liefermengen gehören laut ABI-Research-Direktor Kevin Burden nun zur Realität des Marktes für Mobiltelefone. Handyhersteller versuchten, ihre Profitabilität zu schützen, und schraubten ihre Fertigung zurück, während Mobilfunkbetreiber und Einzelhändler ihre Lagermengen reduzierten. Zudem stellten Verbraucher vermehrt fest, dass ihr aktuelles Handy über die meisten benötigten Funktionen verfüge. Als Folge verzögerten sie Neuanschaffungen.
Den größten Einbruch verzeichnete der Markt in Lateinamerika mit einem Minus von 28 Prozent gegenüber dem ersten Vierteljahr 2008. Im asiatisch-pazifischen Raum, dem mit Abstand größten Handymarkt, sanken die Verkaufszahlen nur um 8 Prozent.
„Das erste Quartal 2009 entspricht dem von uns erwarteten Trend“, erklärten die Marktforscher. Es falle saisonal immer schwächer aus als das umsatzstarke Weihnachtsquartal. In diesem Jahr sei der Rückgang aber besonders groß. Alle Zeichen deuteten darauf hin, dass sich diese Entwicklung bis zum Jahresende fortsetzen werde.
Smartphones sind von der Wirtschaftskrise weniger stark betroffen als der Rest des Handymarkts. Laut Gartner setzten die Hersteller in diesem Segment zwischen Januar und März 12,7 Prozent mehr Geräte ab als im Vorjahresquartal. 13,5 Prozent aller verkauften Handys in diesem Zeitraum waren Smartphones.
Der Branchenverband Bitkom schätzt, dass der deutsche Handymarkt 2009 nach einem Plus von 4,4 Prozent im vergangenen Jahr um 5,2 Prozent schrumpfen wird. Damit schlägt sich Deutschland im europäischen Vergleich relativ gut. In Großbritannien gehen die Absatzzahlen nach Angaben des Marktforschungsinstituts EITO um 8 Prozent zurück.
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