ZDNet.de: Gerade deutsche Unternehmen tun sich schwer, sensible Daten nach außen zu geben. Manche dürfen nicht einmal ins Ausland gegeben werden, andere zumindest die EU nicht verlassen. Stört es Ihre europäische Kunden nicht, dass die Daten in den USA liegen?
Föckeler: Das ist ein recht emotionelles Thema, das es zu versachlichen gilt. Zum einen garantiert Salesforce.com über das Safe-Harbour-Abkommen, dass die in den USA liegenden Daten nach den Datenschutzregeln der Europäischen Union behandelt werden. Außerdem lagern viele Unternehmen längst sensible Daten aus – etwa zur Datev für die Lohnabrechnung. Nüchtern betrachtet, bestätigen uns viele Audits, dass wir die Daten sicherer und zuverlässiger behandeln, als das die meisten Unternehmen können.
Was die Gesetze betrifft: Aus Deutschland dürfen etwa keine Patientendaten transferiert werde, in der Schweiz sind es Informationen über Banktransaktionen. In solchen Fällen lassen sich Daten so aufteilen, dass die sensiblen Daten bei einem unserer Partner im Land oder beim Unternehmen selbst verbleiben und nur die unbedenklichen Daten von uns verarbeitet werden.
ZDNet.de: … was die Kostenvorteile der Cloud-Lösung zumindest zum Teil auffrisst, weil man eine zusätzliche Lösung für die sensiblen Daten braucht …
Föckeler: Das muss man im Einzelfall durchrechnen.
ZDNet.de: Die Gewinnmarge ist für ein Erfolgsunternehmen wie Salesforce mit 4,2 Prozent ungewöhnlich gering, auch wenn man in Rechnung stellt, dass das Unternehmen derzeit hauptsächlich – und erfolgreich – in Wachstum investiert. Besteht die Gefahr, dass – ähnlich wie bei Facebook – gerade das rasante Wachstum dazu führt, dass Infrastrukturkosten (etwa der geplante Bau eines europäischen Rechenzentrums) den Gewinn auffrisst?
Föckeler: Ich bin kein Finanzexperte und kann dazu keine Aussage treffen. Wir freuen uns über die intensive Nachfrage nach unseren Produkten und Services und das starke Wachstum des Cloud-Computing-Marktes. Wir werden in unserer Vision vom „Ende der Software“ bestätigt und der weltweite Ausbau unserer Rechenzentren ist dabei eine logische und notwendige Konsequenz.
ZDNet.de: Die hier vorgestellten Innovationen setzen auf die Einbindung von sozialen Netzen. Dabei zeigt ihre eigene Umfrage, dass selbst unter Internetsurfern nur fünf Prozent lieber mit einem Service-Mitarbeiter chatten oder twittern möchten. Sind sie sicher, dass Sie bei CRM mit den sozialen Netzen auf das richtige Pferd setzen?
Föckeler: Die Art, das Internet zu nutzen, ändert sich derzeit. Man holt sich nicht beim Hersteller Rat, sondern bei Gleichgesinnten aus der Community. In den USA ist diese Entwicklung schon weiter. Und diese Communities wachsen rasant – ein Trend, der mit Verspätung auch nach Deutschland kommen wird.
ZDNet.de: Facebook verzeichnet zum ersten Mal Stagnation. Vielleicht handelt es sich doch nur um eine Mode?
Föckeler: Selbst wenn es nur eine Mode ist, wird sie noch ein paar Jahre anhalten. Für die Unternehmen besteht aktuell die Gefahr, dass die Diskussion über ihre Produkte in den Communities völlig außer Kontrolle gerät, wenn sie sich nicht daran beteiligen und Anregungen von dort aufnehmen. Hier helfen wir.
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