Gartner warnt vor langfristigen Verträgen mit Outsourcing-Partnern

Unternehmen sollten die wirtschaftliche Gesundheit ihrer Dienstleister im Auge behalten und neue Vertragsmodelle wie Software als Service (SaaS) in Erwägung ziehen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die Gartner auf der Konferenz Outsourcing & IT Services Summit 2009 in London vorgestellt hat.

Die Kunden gäben wegen des wirtschaftlichen Abschwungs immer weniger Geld für Dienstleistungen aus, sagt Gartner-Analyst Claudio Da Rold. Das führe zu einer Schrumpfung des Gesamtmarkts auf diesem Gebiet. „Wir haben im ersten Quartal 2009 vorhergesagt, dass sich der Markt für IT-Services 2009 um 1,7 Prozent verkleinern wird. Gegenwärtig sehen wir die Lage noch zurückhaltender.“

Gartner erwarte, dass 2010 die Preise für IT-Dienstleistungen um 5 bis 20 Prozent fallen werden. Da Rold weiter: „Da Preissenkungen von über zehn Prozent den Nettogewinn der meisten Serviceanbieter übersteigen, könnte diese Tendenz viele von ihnen in den Konkurs treiben.“ Der Preisverfall für Application Services falle regional unterschiedlich hoch aus. Für Gartner bleibe er in Indien im einstelligen Bereich, während es in China zwischen 10 und 20 Prozent sein könnten. Europa und die USA bewegten sich etwa in der Mitte zwischen diesen Extremen.

Anbietern von IT-Dienstleistungen empfiehlt Gartner als Überlebensstrategie, in Vertragsmodelle wie „Software als Service“ (SaaS) zu investieren. Das erlaube ihnen, Personalkosten zu sparen und gleichzeitig alternative Ansätze wie die Abspaltung von Unternehmensbereichen (Spin-off) oder Partnerschaften zu prüfen. Das gebe ihnen mehr Flexibilität.

Kunden sollten nach Ansicht der Unternehmensberatung vorsichtig sein und sich auch durch großzügige Rabatte nicht zu langfristigen Verträgen verführen lassen. Da Rold: „Strategische Partnerschaften haben gerade in harten Zeiten eine klare Interessenlage: Win-Win. Wenn eine Seite verliert, verliert die andere auch.“ Allgemein gebe der wirtschaftliche Abschwung den Kunden mehr Verhandlungsspielraum bei den Verträgen mit ihren Providern – auch bei den Preisen.

ZDNet.de Redaktion

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