Angriff auf Apple: Intel und Nokia entwickeln mobile Linux-Geräte

Intel und Nokia haben eine langfristige Zusammenarbeit angekündigt. Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam mobile Internetgeräte entwickeln, die auf Intel-Prozessoren basieren und ein Linux-Betriebssystem verwenden.

Die Ankündigung umfasst die Entwicklung von Open-Source-Technologien für die Linux-Betriebssysteme Moblin und Maemo. Sie sollen auf den neuen mobilen Geräten zum Einsatz kommen. Während das von Intel 2007 ins Leben gerufene Open-Source-Projekt Moblin auf Netbooks und andere Geräte mit Intels Atom-Prozessoren ausgerichtet ist, verwendet Nokia Maemo für Internet-Tablets wie das Nokia N810. Intel und Nokia wollen die Auswahl von Open-Source-Technologien aufeinander abstimmen, um die Entwicklung von kompatiblen Anwendungen für die neuen Geräte zu fördern.

Die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen sieht zudem vor, dass Intel HSPA/3G-Modemtechnologien von Nokia lizenziert. Ziel sei die Entwicklung von Chipsatz-Lösungen für mobile Geräte, die Nokias Modemtechnologien und Intels Prozessor-Architektur kombinieren.

Nokia setzt für seine Mobiltelefone bisher auf Prozessoren, die auf der ARM-Architektur basieren. Während ARM den Handymarkt dominiert, treibt Intels x86-Architektur die meisten Desktop-Computer an. Eine Überschneidung ergibt sich im Netbook-Markt, den beide Unternehmen bedienen.

Kai Öistämö, Executive Vice President der Sparte Devices bei Nokia erklärte während einer Telefonkonferenz, die ARM-Architektur werde weiterhin eine wichtige Rolle bei Nokia spielen. Laut Anand Chandrasekher, General Manager von Intels Ultra Mobility Group treiben x86-Prozessoren die neuen mobilen Geräte an. Weitere Details oder einen Zeitplan für eine Markteinführung nannte er nicht.

Im Mai hatte Intel angekündigt, dass der für das nächste Jahr geplante Prozessor Medfield nicht nur in Netbooks, sondern auch in Smartphones zum Einsatz kommen soll. Zudem entwickeln Intel und LG Electronics gemeinsam Mobile Internet Devices (MIDs) mit dem Atom-Nachfolger „Moorestown“ und Moblin-Betriebssystem.

Die Allianz zwischen Intel und Nokia sehen viele Branchenbeobachter als Reaktion auf die immer größer werdende Stellung Apples im Smartphone-Markt. Der iPhone-Hersteller verwendet keine Prozessoren von Intel für seine Mobiltelefone, sondern setzt Chips auf Basis der ARM-Architektur ein. Intel hat mit Nokia sicher einen starken Partner für das Smartphone- und MID-Geschäft gewonnen. Allerdings schwächelten die Finnen im Smartphone-Bereich zuletzt.

ZDNet.de Redaktion

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