Analysten von Gartner definieren Cloud Computing neu

Die Berater von Gartner haben ihre Definition von Cloud Computing überarbeitet. Die neue Definition soll Unternehmen vor Mogelpackungen bewahren. Gleichzeitig reflektiere sie die Entwicklungsrichtung, welche die Cloud-Technik eingeschlagen habe, sagen die Analysten.

Ihnen zufolge gibt es fünf Kriterien, mit denen man Cloud-Services identifizieren kann. Danach ist „Cloud Computing“ zum einen ein Service, der „skalierbar und elastisch“, aber auch „verteilt“ ist, nach Gebrauch abgerechnet und als Web-Technik benutzt wird. Eine genaue Erläuterung der fünf Kriterien steht in einem kostenpflichtigen Report mit dem Titel „Five refining attributes of public and private cloud computing„.

Laut Daryl Plummer, Managing Vice President und Chief Gartner Fellow, ist die Gartner Definition wichtig, weil viele Unternehmen mehr Klarheit in dieser Angelegenheit forderten. „Die Verwirrung beim Thema Cloud Computing ist komplett. Als Folge machen die Kunden genau das, was die Anbieter ihnen sagen. Aber die Anbieter sagen, was sie gerne von den Kunden hätten, nicht das, was gut für das Konzept Cloud Computing ist.“

„Wie verhindern wir, dass alle Hosting-Anbieter plötzlich ihre Produkte als ‚Cloud-Computing-Services‘ um deklarieren?“, fragt Plummer. „Deshalb beschreiben wir den Unterschied zwischen einfachem Hosting und Cloud Computing. Damit das wiederum funktioniert, benötigt man genaue Beschreibungen und Definitionen.“

Nach Meinung des Analysten wird sich die Cloud-Technik weiter entwickeln. Dabei könne es sein, dass Gartner seine Definitionen weiter überarbeiten müsse. Die größte Gefahr bestehe darin, dass Cloud Computing einfach als ausgelagerte Infrastruktur gesehen werde.

„Wir bewegen uns genau in diese Richtung. Die meisten Unternehmen meinen, dass sie jetzt ihre Server im Unternehmen durch Cloud-Technik ersetzen sollen. Dieses Konzept hat aber eine natürliche Grenze: die Cloud-Schallmauer. Wenn Unternehmen durch diese Mauer stoßen wollen, müssen sie etwas tun, das die meisten Unternehmen im Moment nicht tun – nämlich auf Kontrolle verzichten.“

Plummer weiter: „Wenn Sie die komplette Kontrolle behalten wollen, dann gibt es beim Cloud-Konzept einfach zu viele Dinge, die Sie nicht im Griff behalten können. Ihnen bleiben drei Möglichkeiten zur Auswahl: Sie lassen Cloud-Computing sein oder Sie tun es in so kleinem Rahmen, dass es nicht ins Gewicht fällt. Oder – dritte Option – Sie geben wirklich die Kontrolle auf, vertrauen Ihrem Service-Provider und fordern von ihm die nötige Verlässlichkeit ein.“

ZDNet.de Redaktion

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