Der Sicherheitsanbieter SecureWorks hat die Behauptung aufgestellt, dass die im Auftrag der chinesischen Regierung entwickelte Filtersoftware „Green Dam – Youth Escort“ schlecht programmiert ist. Die Entwickler der Software hätten unsichere Programmiertechniken eingesetzt, die bei Microsoft und anderen US-Unternehmen verboten seien.
Als Beispiel nennt Ben Feinstein, Forschungsdirektor von SecureWorks, die Funktion „String Copy“ der Programmiersprache C. Sie werde zum Kopieren von Zeichenketten von einem Speicherpuffer zu einem anderen verwendet. Passe eine Zeichenkette nicht in den Zielpuffer, werde der Speicher überschrieben, was ein Angreifer ausnutzen könne, um einen Pufferüberlauf zu provozieren.
„Diese Software scheint von minderer Qualität zu sein. Sie wurde nicht nach sicheren Verfahrensweisen entwickelt“, so Feinstein. Da Green Dam den gesamten eingehenden und ausgehenden Internetverkehr eines PCs überwache, sei die Anwendung deutlich mehr potenziellen Angriffen ausgesetzt als andere Programme. Ein weiteres Problem sei die große Zahl von Installation, die Green Dam zu einem beliebten Ziel für Hacker machen werde.
Mitte Juni hatten Forscher der University of Michigan erstmals auf Sicherheitslücken in der Zensursoftware hingewiesen, die der Entwickler, Jinhui Computer Systems Engineering, inzwischen geschlossen hat. Ein Sicherheitsforscher mit dem Namen „Trancer“ hat nach eigenen Angaben in der aktuellen Version 3.17 eine weitere Schwachstelle entdeckt und einen Proof-of-Concept dafür entwickelt. „Ich habe die Lücke erfolgreich mit IE6 und Windows XP SP2, IE7 und Windows XP SP3 sowie IE7 und Windows Vista SP1 getestet“, schreibt der Sicherheitsforscher in einem Blogeintrag.
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