Dass soll fürs Erste reichen, auch wenn sich die Liste sicher noch fortsetzen ließe. Aber alleine die einzelnen Effekte dieser acht Beispiele zusammengenommen zeigen, dass eine Entwertung von Waren und Dienstleistungen im großen Stil stattfindet. Wie viel dabei dem Internet zuzuschreiben ist, und was der Wirtschaftskrise anzulasten ist, lässt sich derzeit schwer feststellen.
Vielleicht ist sogar die Krise zumindest zu einem Teil dem Internet und seinen neuen Möglichkeiten geschuldet? Wurde doch dadurch die Vergabe von Darlehen erheblich beschleunigt, die Möglichkeit geschaffen, Risiken schnell an Dritte, Tausende von Kilometern entfernt weiterzugeben, und Spekulationen im großen Stil in vielen Märkten – angefangen vom Öl bis hin zu Immobilien – erst ermöglicht.
Erinnert sei nur an die – inzwischen etwas dezenter gewordene – Werbung der Banken für Online-Depots und die in Deutschland im Zusammenhang mit dem Wertpapierhandelsgesetz geführte Diskussion darüber, wie viel man wissen muss, um auf die Börse losgelassen werden zu dürfen.
Natürlich gibt es auch Einwände: Ja, Internettechnologien haben auch Märkte und Dienstleistungen neu geschaffen. Ein Beispiel dafür sind virtuelle Welten. Noch sind die damit erzielten Umsätze und Gewinne aber bescheiden. Online-Spiele sind ein zweiter Bereich, der bereits wesentlich mehr Umsatz und Gewinn abwirft. Aber im Großen und Ganzen gilt: Sobald sich etwas digitalisieren lässt, ist es anfällig dafür, durch die IDBTs umgehend entwertet zu werden.
Ist das Internet also böse? Nein, genauso wenig wie die Schwerkraft, die ja auch keiner dafür verantwortlich macht, dass Tassen herunterfallen und zerbrechen. Interessant ist es aber, im Auge zu behalten, wohin die bisher wenig beachteten Eigenschaften des Internets Wirtschaft und Gesellschaft führen.
Wenn sich nahezu alles in wesentlich besserer Qualität zu einem Bruchteil des bisherigen Preises anbieten lässt, dann werden auch enorme Beträge freigesetzt, die bisher anderweitig gebunden waren. Sie könnten neu verteilt werden. Das Problem ist wahrscheinlich jedoch, dass die westliche Gesellschaft nicht darauf ausgerichtet ist, etwas zu verteilen. Auch wenn sich beim viel beschworenen Web 2.0 alles darum dreht, Fotos, Texte, Videos, Musik, et cetera zu teilen. Beim Geld hört der Spaß am Verteilen aber wahrscheinlich auch im Web 2.0 auf.
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