Sicher ins Intranet ohne VPN: Microsoft Direct Access im Test

Das klassische VPN könnte schon bald der Vergangenheit angehören, zumindest wenn sich Microsofts Direct-Access-Strategie durchsetzt: Anstelle einer Einwahl über einen VPN-Client sollen Rechner automatisch beim Hochfahren Zugriff auf die Firmenrechner erhalten. Der mobile Client ist immer erreichbar, beispielsweise für Updates oder Helpdesksupport über Remote Desktop. Einzige Voraussetzung ist eine Internetverbindung.

Auch die Anbindung über NAT aus einem privaten Netzwerk heraus macht keine Probleme. Client-Management-Konzepte, etwa Intels vPro, können mit einer VPN-freien Anbindung wesentlich effizienter realisiert werden.

Microsoft setzt dabei lobenswerterweise auf IPv6 als Transportprotokoll und auf IPSec zum Schutz der mobilen Clients und des Firmennetzwerks. Mit einer nativen IPv6-Anbindung entfällt die Notwendigkeit von NAT- und VPN-Verbindungen vollständig. Einen direkten IPv6-Zugang bieten heute nur wenige Provider an. Außerdem erfordert die Tatsache, dass jeder Rechner mit einer öffentlichen IPv6-Adresse im Internet steht, völlig neue Sicherheitskonzepte.

Beide Probleme adressiert Microsoft mit seinem Direct-Access-Konzept, das in Windows Server 2008 R2 und Windows 7 realisiert ist. Um IPv6 in einem IPv4-Netzwerk zu tunneln, gibt es mehrere Möglichkeiten. Dabei setzt Microsoft auf das Protokoll Teredo, das maßgeblich von den Redmondern mitentwickelt wurde und zwischenzeitlich im RFC4380 standardisiert ist. Teredo ist auch für andere Betriebssysteme wie Linux und Mac OS verfügbar, so dass sie mit Microsoft Direct Access als Unternehmensserver und als mobile Clients grundsätzlich genutzt werden können. Die bekannteste Implementierung für Linux und Mac OS ist Miredo.

Page: 1 2 3 4 5 6

ZDNet.de Redaktion

Recent Posts

Apple meldet Rekordumsatz im vierten Fiskalquartal

Die Einnahmen klettern auf fast 95 Milliarden Dollar. Allerdings belastet der Steuerstreit mit der EU…

2 Tagen ago

Microsoft steigert Umsatz und Gewinn im ersten Fiskalquartal

Das stärkste Wachstum verbucht die Cloud-Sparte. Microsoft verpasst bei der Umsatzprognose für das laufende Quartal…

2 Tagen ago

Bezahlkarten: Infineon verspricht weniger Plastikmüll

Ein Coil-on-Module-Package integriert Chip und Antenne, was den Kartenkörper fast vollständig recycelbar machen soll.

3 Tagen ago

Firefox 132 schließt elf Sicherheitslücken

Mindestens eine Anfälligkeit erlaubt das Einschleusen von Schadcode. Außerdem erweitern die Entwickler den Support für…

3 Tagen ago

Telekom nennt Termin für 2G-Ende

Zum 30. Juni 2028 soll das 2G-Netz komplett abgeschaltet werden und den Weg für schnellere…

3 Tagen ago

Alphabet übertrifft die Erwartungen im dritten Quartal

Gewinn und Umsatz legen deutlich zu. Zum Wachstum tragen auch die Sparten Cloud und Abonnements…

3 Tagen ago