Exchange 2010 im Test: Was bringt die neue Groupware?

In Unternehmen ist Microsoft Exchange unangefochtener Marktführer für E-Mail-Systeme und Groupware-Anwendungen. Die Kombination von Outlook und Exchange mit der integrierten Verwaltung von Terminen und Kontakten kommt bei den Anwendern an. Exchange ist so verbreitet, dass Handyhersteller von Apple bis Nokia das zugehörige Activesync-Protokoll lizenzieren mussten, um im Markt für Business-Messaging mitspielen zu können. Derzeit arbeiten die Redmonder an der nächsten Version Exchange 2010. ZDNet hat die Software ausprobiert.

Exchange 2010 bietet zwar einige Neuerungen, basiert in weiten Teilen aber auf dem Vorgänger Exchange 2007. Besonders in den Bereichen Performance und Administration sind aber Fortschritte zu erwarten.

Auch Exchange 2010 gibt es nur als 64-Bit-Version. Die vom Vorgänger zur Evaluation bereitgestellte 32-Bit-Variante bietet Microsoft nicht mehr an. Das neueste Exchange läuft nur unter Windows Server 2008, der bislang nur selten eingesetzt wird. Vor der Exchange-Migaration kommt auf die meisten Unternehmen also eine Umstellung der Server-Plattform zu. Die Domäne muss aber nicht Windows-Server-2008-basiert sein.

Da es für Exchange 2010 keinen direkten Upgradepfad von Exchange 2007 oder einer anderen Vorgängerversion gibt, muss man einen neuen Server aufsetzen und seine Daten migrieren. Dabei handelt es sich um ein umfangreiches Unterfangen: Im Test dauert die Einrichtung eines Exchange-2010-Servers fast einen Tag – ohne individuelle Einstellungen.

Eine Installation auf mehreren Servern könnte also mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Die Software setzt zahlreiche Komponenten wie die Powershell 2.0 voraus. Zudem muss Windows Server 2008 mit dem kürzlich erschienenen Service Pack 2 aktualisiert werden. Auch die Aktivierung bestimmter Rollen ist notwendig.

Für größere Unternehmen mit eigener IT-Abteilung stellt die eher komplizierte Installation keine größere Hürde dar. Anders sieht es bei Mittelständlern und KMUs aus. Microsoft hat zudem einige für diese Zielgruppe interessante Features wie Local Continuous Replication (LCR) gestrichen, das erst mit Exchange 2007 eingeführt wurde. Dabei geht es um eine Kopie von Postfächern, auf die man zurückreifen kann, wenn die Exchange-Datenbank nicht mehr verfügbar ist.

In Redmond setzt man darauf, dass kleinere Firmen zu gehosteten Exchange-Lösungen greifen. Exchange 2010 ist laut Microsoft für den Einsatz als Software as a Service optimiert. Ensprechende Angebote sollen zeitgleich mit der klassischen Version eingeführt werden.

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ZDNet.de Redaktion

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